Unsere Homepage wird derzeit umgebaut und bekommt ein völlig neues Antlitz. Das bedeutet, dass über das anstehende Wochenende keine Aktualisierung möglich ist. Ab Montag, spätestens Dienstag erstrahlt unsere Seite dann in neuem Glanz!
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Lange Zeit sah es im Spiel der ersten Mannschaft gegen Olympia Biebesheim nach dem erhofften Erfolgserlebnis aus, am Ende stand dnn aber wieder eine etwas unglückliche 1:2 (0:0) Niederlage. Unglücklich vor allem deshalb, weil Pascal Maier in der Nachspielzeit am stark reagierenden Biebesheimer Keeper gescheitert war. Zuvor hatte Kai Riesle den TSV per Kopf nach etwas mehr als einer Stunde in Führung gebracht, Biebesheim aber wenig später ausgeglichen, bevor die Olympia acht Minuten vor Schluss den Lucky Punch setzte. Auf Wolfskehler Seite traf Bilal el Haddadi noch den Pfosten, doch auch die Olympia scheiterte einmal am Aluminium.
Es spielten Nils Peter, Sam Breitwieser, Pascal Maier, Tim Hammann, Kai Riesle, Masroor Ahmad Pasha, Bilal el Haddadi, Fabian Dietz, Pascal Bender, Martin Czarnecki, Stefan Spengler, Gue Jean Marc Kla, Marcel Pinto Esteves und Wladislaw Turtschenko.
Am letzten Oktoberwochenende musste die SG zur Concordia Gernsheim und gegenüber dem vorangegangenen Spiel wieder diverse Positionen neu besetzen. Gernsheim kam eindeutig besser ins Spiel und ließ die SG laufen. War das für die Riedstädter schon kräfteraubend, produzierten sie zusätzlich noch eine Reihe von Fehlpässen. Letztendlich kam es so, wie es kommen musste und Gernsheim ging vor der Pause nach mehreren Unachtsamkeiten der SG verdient mit 1:0 in Führung. Gleich nach dem Seitenwechsel musste die SG noch eine Zeitstrafe verkraften, fand dann aber endlich ins Spiel. Der zunehmende Druck auf das Gernsheimer Tor wurde schließlich belohnt, als der durchgebrochene Kevin Winterhalter gefoult wurde und David Zdjelar den fälligen Foulelfmeter zum 1:1 Endstand verwandelte. Fazit: Punkt gerettet - aber es wäre mehr drin gewesen.
Für die SG spielten: Tobias Behrend, David Zdjelar, Thomas Wilfer, Patrick Harnischfeger, Martin Barthelmes, Wladislaw Turtschenko, Torben Hammann, RubenMuros Montes,Michael Esteves Calca, , Gerit Jost, Luca Kollmannsperger,Markus Spross, Justin Gutjahr, Jonas Taron Twumasi, Kevin Winterhalter
Zwei Niederlagen in Folge mussten die alten Herren in der Riedstadt-Runde hinnehmen. Trotz einer guten Leistung unterlag man zunächst beim TSV Goddelau mit 0:1. Dabei stand das Team von Marcel Illich defensiv gut und ließ trotz Goddelauer Überlegenheit kaum Torchancen zu. Allerdings ging auf der Gegenseite beim TSV 03 auch nur wenig, so dass die knappe Niederlage letztlich leistungsgerecht war. Ganz anders dagegen das Bild bei der 0:4 Niederlage bei der SG Leeheim/Erfelden. Hier schied Abwehrchef Orkun Erdinc nach wenigen Minuten in Folge eines rüden Fouls verletzt aus und seine Kameraden fanden anschließend nie zu ihrem gewohnten Spiel. Die SG wirkte eingespielter und gewann am Ende auch in der Höhe verdient.
Es spielten: Ben Kölli, Mark Breitwieser, Paul Schermuly, Uli Krumb, Marcel Illich, Karsten Flegel, Martin Barthelmes, Laszlo Barabas, Kevin Dewit, Christof Salm, Orkun Erdinc, Mischa Gretzke, Alex Turnsek und Christian Weigel.
TOP 01 Begrüßung
Insgesamt lediglich 15 Mitglieder der Abteilung Fußball konnte der interimistische Abteilungsleiter Mark Breitwieser zu der Abteilungsversammlung begrüßen.
TOP 02 Beschluss der Tagesordnung
Diese wurde mit 15 Ja-Stimmen, ohne Gegenstimme(n) oder Enthaltung(en) angenommen
TOP 03 Berichte aus den Sparten
TOP 03.1 Abteilungsleiter
Mark Breitwieser berichtete von der sportlichen Situation der beiden Senioren-Mannschaften. Beide befinden sich in einem ähnlichen Tabellenumfeld, beide Mannschaften konnten das letzte Spiel vor der Winterpause gegen Gegner aus dem oberen Tabellenbereich gewinnen und so wichtige Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Wichtig war Mark Breitwieser dabei, dass die Tugenden des positiven Feedbacks und Unterstützung statt Kritik auf den Platz zurückgekehrt sind. Beide Mannschaften haben den Klassenerhalt in der eigenen Hand, dabei sind die ersten Spiele nach der Winterpause entsprechend wichtig. In der KOL kann Druck auf Nauheim (+ 1 Punkt) und Hellas Rüsselsheim (+ 5 Punkte) gemacht werden, in der Kreisliga B geht es in einem „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen den punktgleichen TSV Goddelau.
TOP 03.2 Jugendleiter
Zunächst einmal verwies Ingo Röder darauf, dass er zu der nächsten Wahl im Jahre 2025 nicht mehr als Jugendleiter kandidieren wird.
Für den Jugendbereich zeichnete er ein sportlich differenziertes Bild
• Großer Zulauf bei der Ballschule, insgesamt sind dort 60 Kinder aktiv
• Auch wenn nicht alle „dabeibleiben“, sind bei den Bambinis rund 30 Kinder fußballerisch aktiv
• F- und E-Jugend sind reine Wolfskehler Mannschaften
• D- und C-Jugend sind Spielgemeinschaften, bei der C-Jugend konnte durch den TSV Wolfskehlen dabei kein Trainer gestellt werden
• B- und A-Jugend sind ebenfalls Spielgemeinschaften mit unterschiedlichen Trainingsansätzen (regionale Verbindung versus Leistungsorientierung) Gesamthaft lauten die zukünftigen Herausforderungen aus Sicht von Ingo Röder
• Mehr Menschen für das Ehrenamt gewinnen → Eine Einsatzzeit von 15 Stunden und mehr pro Woche ist „nebenbei“ nicht zu leisten
• Mannschaften mit Wolfskehler Beteiligung soll(t)en auch mindestens eine(n) Wolfkehler Trainer(in) haben, um die Bindung an den Verein zu erhöhen
• Trainer(innen) sollten sich regelmäßig fortbilden
TOP 03.3 Spartenleiter Alte Herren
In Vertretung für Marcel Illich berichte Mark Breitweiser von der abgelaufenen AH-Saison, die mit fünf Punkten aus sechs Spielen und 13 zu 23 Toren zu Ende ging. Bei den Riedstadtmeisterschaften belegte man den zweiten Platz, bei den Hallenriedstadtmeisterschaften musste man sich trotz engagierter Auftritte mit der „roten Laterne“ zufriedengeben.
TOP 03.4 Bau / Unterhaltung & Vergnügen
Auch in diesem Bereich steht zur kommenden Wahl ein Wechsel bevor, Daniel Schnölzer wird für den Bereich Unterhaltung & Vergnügen nicht mehr zur Verfügung stehen. Für das zurückliegende Jahr 2023 ist insbesondere die Instandsetzung der Auswechselkabine der Gäste durch eine wetterfeste Plane, nachdem die Plexiglaselemente vollständig kaputt waren, erwähnenswert. Für das Jahr 2024 sind bereits diverse Vorhaben „ins Auge gefasst“
• An der Rückseite der Tribüne des Hauptfeldes soll Beleuchtung angebracht werden → Bälle können einfacher aufgefunden werden
• Der Clubraum soll in Abhängigkeit möglicher Förderungen mit Leinwand / Beamer und Audiosystem ausgestattet werden → Mittelfristig zudem neue Ausstattung
• Der Eingangsbereich zum Sportgelände (Eingang Rasenplatz) wird durch Alex Engel neu gestaltet
• Ein Arbeitsteam soll rund um Daniel Schnölzer und Florian Grund aufgebaut werden → Ziel ist die Entlastung des Platzwartes Patrick Plagemann, dabei sind auch projektbezogene Einsätze für helfende Hände mit wenig Freizeit möglich. Im Bereich Vergnügen konnte auf zwei Veranstaltungen im Jahr 2023 zurückgeblickt werden
• Saisoneröffnung, Verpflegung wurde durch Wirt & Wirtin des Sportheims organisiert
• Weihnachtsmarkt mit solidem Ergebnis, allerdings deutlich unter dem Jahr 2022
Für das Jahr 2024 stehen drei Veranstaltungen auf dem Plan
• Saisoneröffnung am 28.07.2024, tendenziell Verpflegung wieder durch Wirt & Wirtin des Sportheims
• Ausflug im Bereich September → wird noch detailliert geplant und dann kommuniziert
• Glühweinanstich und Weihnachtsmarkt am 13.12.2024 und 14.12.2024
Hier lauten die Herausforderungen in der kommenden Zeit
• Der Vergnügungsausschuss muss sich neu finden und auch einen „Vorsitzenden“ bestimmen
• Es wird ein Lagerwart gesucht
• Neue Veranstaltungen müssen entwickelt und geplant werden
• Es werden Freiwillige zur (Mit)Organisation einer WM-Veranstaltung gesucht
TOP 03.5 Presse
Horst Hammann berichtet von den teils dürftigen Informationen zu den Spielen, so dass die Spielberichte für die Printmedien und die Homepage entsprechend schwer zu erstellen sind.
Insbesondere von den Spielen der SG mit Leeheim werden nahezu keinerlei Informationen zur Verfügung gestellt. Ergänzend berichtet Christof Salm, dass die digitale Präsenz des TSV erhöht wird. Dabei sind neben dem digitalen Spielankündigungsplakat, welches z.B. per WhatsApp-Status geteilt werden kann auch Ankündigungen auf der Homepage sowie Fotos und Verlinkungen auf Instagramm zu nennen. Ergänzend soll ein Kalender für die Spielfeldbelegungen in die Homepage integriert werden, dies wird jedoch aufgrund verschiedener technischer Hürden ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.
TOP 03.6 Finanzen
Der Abteilungsrechner Mark Breitwieser berichtet von den beiden getrennt zu betrachtenden Etats
Der Etat aus dem Gesamtverein, der den sportlichen Betrieb finanziert (Schiedsrichter, Trainergehälter,
Verbandsabgaben, Sportgeräte & -bekleidung, etc.) ist seit Jahren stabil und auskömmlich. Aus dem Etat der Eigenfinanzierung aus z.B. Spenden und Eintrittsgeldern oder Veranstaltungserlösen werden die
weiteren Kosten (z.B. Weihnachtsfeier, Waschgeld für die Mannschaftskassen, Getränke nach den Heimspielen, etc.) bezahlt. Hier konnte im Jahr 2023 eine Rücklagenzuführung in Höhe von rund 450 € erfolgen. Diese darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Spendeneinnahmen z.B. aus dem Torgeld Jahr für Jahr zurückgehen, auch da mehr Gönner ausscheiden als neue gewonnen werden.
TOP 04 Wahl eines Wahlleiters
Der Vorschlag Frank Czarnecki die Wahl des Abteilungsleiters durchführen zu lassen, wurde mit 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung angenommen
TOP 05 Wahl eines Abteilungsleiters
Da alle anderen Posten im Jahre 2023 für zwei Jahre gewählt wurden, musste lediglich ein Abteilungsleiter gewählt werden. Mark Breitwieser wurde als einziger Vorschlag im Anschluss an seine interimistische Tätigkeit mit 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung gewählt.
TOP 06 Anträge (keine eingereicht)
TOP 07 Verschiedenes
Bevor Mark Breitwieser die Versammlung gegen 22:30 Uhr schloss, bat er die Anwesenden darum, die folgenden Dinge gedanklich „sacken zu lassen“ und in den entsprechenden Gruppen sowie in persönlichen Gesprächen, vor allem mit den nicht anwesenden Abteilungsmitgliedern zu diskutieren
• Es werden regelmäßig Sätze wie „Der Verein müsste mal…“ oder „Der Verein soll…“ formuliert, der Verein besteht aber eben aus den Mitgliedern → Nicht der Vorstand ist der Verein, sondern alle
• Welches Bild geben wir als Verein nach außen hin ab, wenn zu einer Spielersitzung oder auch der
Abteilungsversammlung lediglich um die zehn Spieler erscheinen ? → Wir wollen aber als Verein aufgrund fehlender finanzieller Anreize für Spieler attraktiv sein !?!
• Generell scheint das Interesse an dem Verein sowie der Zusammensetzung des Vorstandes deutlich
gesunken zu sein → Nach dem Motto „Ich lebe in Wolfskehlen, bin Vereinsmitglied und spiele hier Fußball. Aber ansonsten interessiert mich der Verein nicht (mehr)“
• Ehrenamt lebt von Zuwachs, nicht von Vereinsbeiträgen → siehe Jugendleiter und Vergnügungsausschuss
...geht immer noch Gehfußball. Nach zwei Corona-Jahren, in denen man sich zweimal zum Erfahrungsaustausch im Haisterbacher Biergarten getroffen hatte, musste 2022 wieder eine Mehrtages-Wanderung her. Doch wohin so kurzfristig? Die Lösung war das Jugend- und Feriendorf des Kreises Groß-Gerau in Ober-Seemen (Vogelsberg). Kein Wolfskehler Knabe, der dort nicht mindestens eine zweistellige Anzahl von Freizeiten in seiner Kindheit und Jugend verbracht hatte und mit entsprechenden Traumata gesegnet war. Riesige Blechkannen mit Hagebuttentee, Aufräumen und Spüldienst in der Küche sowie endlose Fußmärsche durch die Wallachei war man von zu Hause nicht gewohnt und hatten sich tief ins Gedächtnis eingebrannt. Da musste im Vorfeld bei den mittlerweile ganz alten Herren viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, doch der Durchbruch bei den Anmeldungen wurde erst durch die Kombination mit einem Seminar unter dem Thema "Gehfußball" erreicht. Das interessiert unsere Generation so brennend wie "sind Rente und Bierpreis noch sicher?". Und da viele tatsächlich in den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts im Vogelsberg ihre ersten fußballerischen Gehversuche unternommen hatte, fand man das Motto passend. Elf hoffnungsfrohe Best-Ager machten sich schließlich auf die Reise, jedoch nicht ohne im Vorfeld intensiv nach Informationen gesucht zu haben. Sogar einen Spähtrupp hatte man an einem Mittwochabend zu einem entsprechend spezialisierten Nachbarverein geschickt, doch die Kiebitze kamen schulternzuckend zurück: an der Art, wie dort Fußball gespielt wurde, hatte sich scheinbar nichts geändert. Also hieß es, selbst Fortschritte zu wagen. Im Feriendorf angekommen fand man ein wahres Schmuckstück von Unterkunft vor, dessen Preis-/Leistungsverhältnis unschlagbar ist. Was man beim Ausladen nicht fand, war ein Ball, dessen Platz hatte man den in den besten Jahren unbedingt notwendigen Nahrungsergänzungsmitteln geopfert. Nach Einnahme des Abendessens ging es zur ersten Trainingseinheit, einer Kombination aus Theorie und Praxis. Drei Kilometer Fußweg hinab ins Dorf zur Gaststätte Lapp, drei Stunden Diskussionen mit dem Arbeitstitel "Oaner geht noch" und wieder drei Kilometer nach oben in die Doppelstockbetten. Das war intensiv und ein wenig fußlahm und schwerfällig blickte man am nächsten Morgen in den Nieselregen. Ein Königreich für einen Ball als Ausrede, die avisierte Konditionseinheit nicht absolvieren zu müssen. Doch zur Traumabewältigung war die anstehende Wanderung zum Hoherodskopf unabdingbar, dem heiligen Berg unseres ehemaligen Jugendtrainers und Wanderfreunds Hans Schäfer. Unterwegs war eigentlich alles wie immer: fehlende Beschilderung, Umwege durch Unterholz und über Skipisten, ca. 25 Argumente des Organisators, warum gerade jetzt ein guter Zeitpunkt zur Umkehr wäre, aber auch viel Landschaft und Gaststätten, die samstagsmorgens um neun schon ihre Pforten öffnen. Paradiesisch letzteres, gemessen am eigenen Wohnort. Nach gut fünf Stunden, fünfzehn Kilometern und dreihundert Höhenmetern waren die überwiegend erschöpften Rudeltiere am Gipfel des ehemaligen Vulkans angelangt, eine Bilanz, die der eine oder andere ansonsten in einem kompletten Jahr nicht absolviert. Und so machten sich natürlich nur die vier schon früher unangenehm Ehrgeizigen per pedes auf den Rückweg, den sie auch prompt in neuer Weltrekordzeit von gut 100 Minuten für zehn Kilometer absolvierten. Dass dabei sämtliche Annehmlichkeiten des Hinwegs auf der Strecke blieben, muss nicht erwähnt werden. Der Rest labte sich derweil an Thüringer Würsten, Schwarzwälder Kirsch und Halbliterhumpen und kehrte per Taxi in die Unterkunft zurück. Die Energiebilanz des Tages vollends zum Kippen brachten das vorzügliche, aus Jägerschnitzeln mit Pommes bestehende Abendmahl im Feriendorf und die unerwartet üppigen Getränkevorräte, die durch das vorausschauende Agieren unseres zweiten Doktors zu später Stunde noch einmal sinnvoll ergänzt werden konnten. Fast beiläufig wurde eine zweite Theorieeinheit absolviert, die mit themengerechter Musik wie Walking in my shoes, Go your own way, das unvermeidliche You'll never walk alone und den Derbyhit Walk on the wild side untermalt wurde. Beim Frühstück am nächsten Morgen dann das befürchtete Fazit: informativ und schee war's, aber die meisten von uns werden doch eher das Level "Gehfußball" überspringen und sich fortan als Stehfußballer bei den sonntäglichen Spielen unserer aktiven Mannschaften vergnügen.
Nach den kulinarisch exzellenten, menschlich aber eher robusten Erfahrungen des Vorjahres in Thüringen suchten die alten Herren im Jahr 2019 etwas mehr Heimatnähe und einen höheren Kuschelfaktor bei ihrer traditionellen Mehrtageswanderung. Das mit der Heimatnähe erwies sich als vorausschauend, denn wieder einmal torpedierten die aktiven Fußballer des TSV den vorgesehenen Ablauf mit einer unverhofften Relegationsteilnahme. Der geneigte Fußballfan konnte sich so den Prolog sparen und am Abend des ersten Tages binnen zwei Stunden nachreisen. Der Neckarsteig zwischen Neckargerach und Bad Wimpfen war das Ziel und wieder einmal hatte das bewährte Organisatorenteam aus Sputti und Enfuchs nichts unversucht gelassen, bislang zögerliche Altfußballler für das gemeinsame Projekt zu begeistern. Ob sie aber tatsächlich, wie kolportiert wurde, auch Einfluss auf das Wanderzeichen des Neckarsteigs – Insidern zufolge eine blaue Boa auf weißem Grund – nahmen, um auch den letzten Zögerlichen noch zu überzeugen, darf doch zumindest bezweifelt werden. Nun, schon die Anreise mit der Deutschen Bahn entlang des Neckars gestaltete sich mit vielen optischen Reizen spektakulär und die erste Etappe von Neckargerach nach Mosbach stand dem in nichts nach. 14 Kilometer und 450 Höhenmeter waren zu überwinden und das schien der routinierten Trekkinggruppe durchaus machbar. Die seit 1940 unter Naturschutz stehende Margarethenschlucht, deren Begehung nur bei guter Witterung empfohlen wird, brachte aber doch den einen oder anderen etwas unverhofft schon an seine Grenzen. Wunderschön war diese Strecke, aber halt auch brütend heiß die Witterung und was man im letzten Jahr an Einkehrmöglichkeiten zu viel hatte, hatte man dieses Jahr wieder zu wenig. So freute man sich über die Ankunft im lauschigen Mosbach, wo man eine vorzügliche proteinlastige Abendmahlzeit zu sich nahm, den per Bahn mit freudiger Botschaft eintreffenden Abteilungsleiter in Empfang nahm und zu später Stunde mit dem einheimischen Kreisligisten dessen Pokalsieg feierte. Tags darauf ging es zeitig los, denn an jenem Freitag wollten gleich zwei Tagesetappen bewältigt werden. Dabei erwies sich der erste Teilabschnitt wieder als ambitioniert und vor allem trocken. Besonders die steile Passage vom Bahnhof Haßmersheim hoch in Richtung Burg Hornberg verlangte der routinierten Truppe einiges ab. Wie gelegen kam da der mit herrlicher Aussicht lockende Biergarten der Festung, die einst Götz von Berlichingen bewohnt hatte und seit dem Mittelalter den in Wolfskehlen nicht unbekannten Herren von Gemmingen gehört. Doch plötzlich fühlte man sich wieder an den Rennsteig versetzt: mit dem harschen Verweis auf die erst eine Stunde später beginnende Öffnungszeit verweigerte der livrierte Dienstleister den Ausschank auch des Nötigsten. Von einem mit perfekter Blume gekrönten, wohl temperierten Durstlöscher garnicht zu sprechen. Dem Urahn der Burg muss es einst wohl ähnlich ergangen sein, denn prompt hatte der eine oder andere dürstende Wandersmann die von Berlichingen zugeschriebene unflätige Redensart auf den Lippen. Die aus dem angrenzenden Weinshop besorgten, aber nicht hinreichend temperierten Tropfen konnten das Mütchen der Zornigen nicht kühlen und so war man nach dem ungeplant zeitigen Aufbruch froh, zur Mittagsrast in Gundelsheim einzutreffen. Die dortige Kuhberg-Schänke erfüllte endlich die Erwartungen, die Männer zwischen fünfzig und sechzig nach einem entbehrungsreichen Tag so hegen: kalte Getränke in verschiedenen Varianten und üppige Mahlzeiten, hier zumeist in Form von Maultaschen dargereicht. Derart üppig gar, dass ein guter Teil der Truppe die nachmittägliche Etappe in Richtung Bad Wimpfen mit öffentlichen Verkehrsmitteln absolvierte. Das war auch in der Vergangenheit schon nicht unüblich, verschiebt sich mit fortschreitendem Alter aber scheinbar immer weiter nach vorne. Das wackere Häuflein der Aufrechten passierte per pedes Burg Guttenberg, musste aber aus zeitlichen Gründen auf eine Audienz beim ehemaligen Verteidigungsminister verzichten. Noch beeindruckender, als dessen nie zerstörte und seit 800 Jahren durchgehend bewohnte Heimstatt war freilich der große, im 16. Jahrhundert angelegte jüdische Friedhof bei Heinsheim. Besonders beklemmend, dass offensichtlich die letzten Gräber zu Beginn des zweiten Weltkriegs angelegt wurden – ein erschütterndes Zeugnis vom schwärzesten Kapitel Deutschlands und der Tatsache, dass nahezu alle Jüdinnen und Juden aus der Umgebung deportiert wurden. Das stille Mahnmal beeindruckte die Wanderer derart, dass minutenlang jedes Gespräch verstummte. Der letzte Teil der Etappe führte am Neckar entlang Richtung Bad Wimpfen und zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass alle Einkehrmöglichkeiten gut sichtbar, aber unerreichbar am anderen Ufer des Flusses lagen. Da half es auch wenig, dass bereits frühzeitig der Blaue Turm, das imposante Wahrzeichen des Tagesziels, sichtbar wurde. Als erste, weil nächste Einkehr musste stattdessen wenig traditionell eine Tankstelle am Eingang der ehemaligen Stauferstadt herhalten, die – obwohl 40 Kilometer jenseits der Grenze gelegen – zwischen 1803 und 1951 zu Hessen und dem Landkreis Heppenheim gehörte. Die Stauferstadt, nicht die Tankstelle. Flugs waren auch die kleinen, atmosphärischen Störungen behoben, die sich im Rahmen der fortschreitenden Dehydrierung fast zwangsläufig ergeben hatten. Harmonisch erklomm man durch das Untere Tor die imposante und sehr gepflegte Altstadt, traf dort auf die erstaunlicherweise auch erst kurz zuvor angekommenen Bahnreisenden und verbrachte einen wundervollen Abend bei Variationen von der Maultasche und perfekter Witterung im Biergarten der Gaststätte Dobel. Ausgeruht und bester Dinge spazierte man am nächsten Tag ins nahegelegene Bad Rappenau, sah sich dort noch ein wenig um und trat anschließend die Heimreise an.
Was sagen den geneigten Lesern die Ortsnamen Wutha, Mölmen, Petkus, Krätzersrasen oder gar Klein Berlinchen? Nichts? Nun, dann waren sie wohl noch nicht auf dem Rennsteig unterwegs. Die alten Herren des TSV 03 schlossen diese zweifellos nicht unwesentliche Wissenslücke bei ihrer achten Mehrtageswanderung über Fronleichnam ohne - ich greife vor - auch nur einen winzigen Anhaltspunkt von etwas zu entdecken, was man sich so unter "Klein Berlinchen" vorzustellen glaubt. Selbst die Bezeichnung Rennsteig muss man im Nachhinein als mindestens irreführend deklarieren, denn an hurtige Fortbewegung und schnelles Ankommen war bei den vom jungfräulichen Organisationsteam Sputti/Enfuchs ausbaldowerten Tagesetappen nicht zu denken. Das lag aber in erster Linie an der schwülheißen Witterung, der respekteinflößenden Topographie und nicht zuletzt der Getränkevielfalt bei der Bahnanreise, die jeder Bar der großen Schwester von Klein Berlinchen zur Ehre gereicht hätte. Selbst ein 5l-Partyfass hatte den Weg in einen der ansonsten nur mit dem Notwendigsten bestückten Rucksäcke gefunden. So ging es nach der Ankunft in Eisenach um die Mittagszeit zunächst nur schleppend hinauf, doch die Wartburg musste sein, von der hatte man schließlich schon etwas gehört. Müh-, weil bierselig war er, der Anstieg zum Weltkulturerbe, das einst von Jörg dem Springer als einfache Festung gegründet und zwischenzeitlich Martin Luther als Versteck und Ort der Inspiration gedient hatte. In nur elf Wochen übersetzte Luther das Neue Testament aus der altgriechischen Sprache in die deutsche. Das ist manchem Wolfskehler Wirt mit seiner Speisekarte in dreißig Jahren nicht gelungen. Möglicherweise genoss Luther zwischendurch auch mal die herrlichen Ausblicke aus über 400 Metern Höhe auf den Thüringer Wald, ganz sicher aber auch das eine oder andere Bier und wenigstens darin taten wir es ihm gleich. Bei Temperaturen deutlich über dreißig Grad wäre der eine oder andere sicher gerne noch etwas im lauschigen Biergarten sitzen geblieben und hätte dafür vielleicht auch eine Bibel-Übersetzung in Kauf genommen, doch man war schließlich nicht zum Spaß hier, sondern zum Wandern. Die erste Tagesetappe zum Waldgasthof und Rennsteighotel "Hubertushaus" über prognostizierte 12 Kilometer zog uns schnell in ihren Bann, die Gespräche verstummten, wurden bald aber wieder lebhafter, als man feststellte, dass die Einkehrmöglichkeiten nie gekannte Ausmaße annahmen. Ja, so hatte man sich das auch in den vergangenen sieben Jahren vorgestellt, aber eben in den seltensten Fällen angetroffen. Alle ein bis zwei Kilometer eine Gelegenheit zum Verweilen und Abschalten von allzuviel Natur und Stille. Kleine Paradiese wie der "Rastplatz Hohe Sonne" und die "Rasthütte am Rennsteig" versorgten uns fortan zur rechten Zeit mit dem Nötigsten, bevor wir an unserem Tagesziel eintrafen. Dort fühlten wir uns sofort gut aufgehoben, die auf uns einprasselnde ruppige Rhetorik des Servicepersonals trieb so manchem die Tränen in die Augen, erinnerte sie doch stark an zahllose Abende in einem jüngst geschlossenen Erlebnislokal in heimischen Gefilden. Das leckere Essen ließ uns über die verbalen Entgleisungen der blonden Fee großzügig hinweghören. Der Spaß wurde nur kurzfristig durch den Radlerschock des Batwiesers getrübt, der ihn wie einst den Kletterer beim Dummschwätzer am Rheinsteig ereilte, worauf er sein Abendmahl der Allgemeinheit spendete. Doch als sich die Stimmung bei zwei mehr oder weniger spontanen Gesangseinlagen für Jubilar Paul dem Siedepunkt zuneigte, wurden wir per last Order kurz nach 22 Uhr in die spartanischen Betten komplimentiert. Zugegeben, das war auch gut so, denn im Morgengrauen lauerte die Königsetappe über 16km, 400 Höhenmeter und den großen Inselsberg. Große Hoffnungen für die nähere Zukunft hegte man nach Einnahme des Frühstücks noch nicht, doch was soll man sagen: "Woas en scheene Doag" wartete auf uns. Los ging es, als man nach kurzer Wegstrecke auf den heiligen Berg einer Wolfskehler Dynastie von Kirchendienern traf - den Glöckner am Rennsteig, ein herrlicher Aussichtspunkt. Klar, dass sich Manni dort verewigte. Nur wenig später folgte man einer spontanen Eingebung, kehrte in die "Waldschänke Dreiherrnstein" ein und fand Kreuzberger Klosterbier vom Fass! Diesem Idyll gab man sich bei guten Gesprächen und mehreren Steinkrügen fast zu lange hin, denn am Horizont drohte bereits der Große Inselsberg mit seinen mehr als 900 Metern Höhe. Laut Wikipedia der "höchste Berg der nordwestlichen Hälfte des Mittleren Thüringer Waldes" und "ein Quarzporphyr-Härtling, der aus den umliegenden weicheren Schichten herausgewittert ist". Alles klar? Jedenfalls zog sich die Etappe jetzt für die teilweise verwitterten Härtlinge aus dem mittleren hessischen Ried, warum auch immer. Oben angekommen lohnte die grandiose Rundumsicht alle Mühen und der nahezu dehydrierte Altfußballerr labte sich alsbald am unvermeidlichen Wernesgrüner. Man tat allerdings gut daran, nicht allzu lange zu verweilen und strebte wohl von einer Ahnung getrieben dem Tagesziel "Haus am Reitstein" (Kleiner Inselsberg) zu. Das erwies sich als vorausschauend, denn auch hier schloss die Küche bereits um 19 Uhr. Was bei der Ankunft bedeutete: Bestellen, kasernenähnliche Behausung aufsuchen, Katzenwäsche, Essen fassen, zwei Bier trinken, ein Kümmerling auf's Haus und sich auf der Straße wiederfinden. Gemütlich scheinen die nicht zu sein, die Thüringer, zumindest dort, wo wir sie angetroffen haben. Den Abend retteten wir mit einem überteuerten Kasten War(m)steiner, der ob seiner körpernahen Temperatur nicht einmal vollständig verzehrt wurde. Der abschließende Samstag brachte erneut Sonne und Wärme für (fast) ganz Deutschland und Nebel und Nieselregen für den kleinen Inselsberg und so reduzierte sich das Häuflein der Wanderer auf zwei durchnässte Gestalten, die der Rest mit dem Linienbus Nummer 42 auf dem Weg von Brotterode über Ruhla nach Eisenach wieder auflas. In Eisenach trennte man sich bester Laune bis zum nächsten Jahr, wenn Ober-Seemen droht. Während drei Kameraden zwecks Konzertbesuch zur großen Schwester von Klein Berlinchen weiterreisten, bekam der Rest auf seinem Heimweg nach Frankfurt von der Deutschen Bundesbahn noch einen kostenlosen Ausflug mit dem ICE über Messel und Darmstadt-Kranichstein spendiert, so dass man just in time zum Relegationsspiel wohlbehalten wieder in Wolfskehlen eintraf. Fazit: tolles Wetter, prima Einkehr und ein Team, das sich mittlerweile ohne viele Worte versteht!
Nachdem in den vergangenen beiden Jahren das oft vergebliche Streben nach innerer Befeuchtung die Wanderungen der Altherrenfußballer dominierte und ein gewisser Hang zur Askese gefordert war, wollte man im Jahr 2017 einen neuen Selbstversuch mit geradezu konträrer Ausrichtung starten. Dazu hatte sich die im letzten Jahr unfreiwillig "Jako Brass" getaufte Wandergruppe Mittelfranken ausgesucht. Eine Gegend, deren Schönheit nicht nur in der reizvollen Landschaft, sondern auch in der hohen Brauereidichte liegt. Mal schauen, wie es um die Moral der Truppe steht, wenn die Verlockung stets in greifbarer Nähe ist, war die Devise. Verschärfend hatte man sich erstmals ein kleines Teufelchen als Mitreisenden gegönnt, das immer bereit war, ein Stück Weg für ein schnelles Helles zu opfern. Die Anreise nach Mittelfranken verlief so unspektakulär wie trocken, der brütend heiße Tag weckte in dem einen oder anderen wohl unschöne Erinnerungen an die Strapazen der Odenwaldhölle. Trotzdem wollte man sich in Bamberg vor der ersten Etappe noch eine Erfrischung gönnen, stieß aber bei Spezial-Bräu auf taube Ohren und reservierte Bänke, was - es war schließlich Fronleichnam - wohl auch mit der falschen Konfession zu tun hatte. Im gegenüberliegenden Fässla zeigte man sich aufgeschlossener und bald hatte man die erste Erfrischung zu sich genommen. Nun ging es mit dem Bus hinaus nach Memmelsdorf, wo das Fremdenverkehrsamt einen Marathon in doppeltem Sinne offerierte. Tour Nummer 20 bietet laut Prospekt "Idylle, Bier und Braukunst". Übersetzt bedeutet dies 13 (dreizehn) Brauereien auf 31 (einunddreißig) Kilometern. Logisch, dass diese Etappe nur in einer Ansiedlung namens Strullendorf enden kann. Dem gesunden Menschenverstand folgend verkürzte man die Tortur schon während der Planungsphase auf zwölf Kilometer und fünf Brauereien. Auf den ersten hundert Metern hinter der Bushaltestelle im Zentrum von Memmelsdorf lagen mit den "Drei Kronen" und "Höhn" gleich die beiden ersten attraktiven Angebote fränkischer Lebensart und die wenigen Besonnenen der Gruppe hatten angesichts der vom Himmel lachenden sieben Sonnen Mühe, Teufelchen und inneren Schweinhund daran vorbei zu lotsen. Schließlich war ja noch nichts geschafft, die Moral noch intakt. Das änderte sich auf den folgenden Kilometern durch blühende Felder bei gleißendem Licht und enormer Hitze. Die nächste Zapfstelle in Merkendorf wurde förmlich gestürmt und diese konnte - das Teufelchen lässt grüßen - natürlich nur "Wagner" heißen. Selbst der disziplinierteste Wandersmann musste zugeben, dass der dort vorgefundene Biergarten ein wahrhaft paradiesischer Ort ist und im Hinblick auf Ambiente, Angebot und Preisgestaltung keine Wünsche offen lässt. Der halbe Liter zu zwei Euro zehn - das war wie einst in Berlin bei der indischen "häbbi Auer ganse Nachd". Nur ungern löste man sich von diesem Idyll und dem am Nachmittag offerierten Kuchen- und Tortenbüfett, ließ von Seiten der Reiseleitung die zweite ortsansässige Brauerei "Höhn" besser unerwähnt und begab sich auf die zweite Schleife vorbei an Drosendorf. Dort passierte man eine Schankstube mit dem wenig einladenden Namen "Go(e)ller" und landete schließlich doch noch in den eingangs bereits erwähnten Etablissements in Memmelsdorf, wo die Zeit bis zur Rückfahrt des Busses erfolgreich überbrückt werden konnte. Schon jetzt hatte man an einem Nachmittag mehr unterschiedliche Biersorten gekostet, als je in der Zellerei angeboten wurden. Zwei weitere (St. Georgenbräu zum Abendessen im Kachelofen und Klosterbräu zum Abschluss) wurden es im Verlauf eines ruhigen Abends in der wunderschönen Bamberger Altstadt noch und zeitig zog man sich in die jeweils zu zweit zu belegenden Hotelzimmer zurück, die in einem durchschnittlichen Wolfskehler Bauernhaus ob ihrer Größe wohl kaum über den Status eines Wandschranks oder einer Speisekammer hinaus gekommen wären. 24.000 Schritte zeigte die Uhr vor dem Schlafengehen für diesen Tag, das war schon ganz ordentlich. Da ahnte allerdings noch niemand, dass es am nächsten Tag fast doppelt so viele, nämlich rund 46.000 Schritte werden sollten. Es hätte wohl auch Mord und Totschlag gegeben. So startete man frohen Mutes am frühen Freitagmorgen mit der Bahn nach Ebelsbach-Eltmann und enterte von dort die neunte Etappe des Steigerwald-Panoramawegs, die über 25 Kilometer zurück nach Bamberg führen sollte. Bei perfekten klimatischen Rahmenbedingungen kam man bis zur Mittagsrast in Roßstadt zügig voran und erfreute sich der tollen Aussicht hinunter in die Mainebene und auf die in der Ferne liegenden Türme von Kloster Michelsberg in Bamberg. Beim dem Mittagsmahl folgenden Aufstieg ließ man sich aber zu einem Schwenk auf den regionalen Pfad der Menschenrechte verleiten und hatte den Panoramaweg auf Nimmerwiedersehen verloren. Das hatte zur Folge, dass man bald wieder an Höhe einbüßte und ab Viereth zurück nach Bamberg in den Flussauen entlang von Main und Regnitz unterwegs war. Auch schön, aber deutlich weiter als geplant. Daran änderte auch ein ungefragt auskunftsfreudiger Passant nichts, der für die letzten sechs Kilometer "etliche Kilometer" Abkürzung verhieß, sollte man seiner Weisung folgen. Die verbalen Auszeichnungen, mit denen er am Ende der "Abkürzung" in Abwesenheit geehrt wurde, bleiben hier unerwähnt. Und weil am Abend noch einmal ein 1,5 km langer Fußmarsch zum Biergarten der Traditionsbrauerei Mahr anstand, hatte das Teufelchen am späten Freitag endgültig gewonnen. Mahr indes wurde seinem Ruf gerecht, bot leckeres Essen und ausgezeichnetes Bier. Am Samstag jedoch fanden sich nur noch drei Unentwegte bereit, die Tour der Bamberger Sehenswürdigkeiten via Rathaus und Michelsberg zur Altenburg mit ihren grandiosen Aussichten und weiteren 24.000 Schritten auf sich zu nehmen. Der Rest ließ den Ausflug nach den Strapazen des Vortags verständlicherweise locker ausklingen. Am Nachmittag traf man sich zum Essen im Biergarten Greifenklau, testete das unvergleichliche Schlenkerla und begab sich sich nach einem Abschlusstrunk dort wo alles begann (im Fässla) wieder auf die Heimreise. Unterwegs verdiente man sich quasi im Schlaf durch eine zweistündige Verspätung der Bahn die Hälfte der Fahrtkosten und kehrte wohlbehalten am späten Abend nach Wolfskehlen, Hanau und Günterfürst zurück.