Konnte sich die erste TSV-Garnitur in den vergangenen Jahren in der Regel erst durch gewaltige Kraftakte in der jeweiligen Rückrunde von der drohenden Abstiegsgefahr befreien, entwickelte sie in der abgelaufenen Saison überraschenderweise gänzlich neue Ambitionen. Die bisher als Spätstarter bekannten TSv-Akteure imponierten durch eine glänzende Vorrunde, in der der Grundstein für die bisher beste und erfolgreichste Landesligasaison gelegt wurde. Durch die anerkennenswerte Positivserie in der Vorrunde bewegten sich die Bahl-Schützlinge während der gesamten Saison im oberen Tabellendrittel, wobei über fünf Spieltage in Folge sogar der zweite Tabellenplatz eingenommen wurde. Durch eine Durststrecke im letzten Tabellendrittel, in der gewaltige Angriffsschwächen vor allem in Auswärtsbegegnungen zutage traten, wurde zwar der Glanz etwas getrübt, aber dieser Leistungsabfall, der irgendwann bei jeder Mannschaft einmal auftritt, sollte das gute Gesamtbild mit einem erstmals seit Zugehörigkeit zur Landesliga errungenen positiven Punkteverhältnis in der vergangenen Runde nicht verwischen. Nach Abschluss der Vorrunde wies die TSV-Mannschaft bei lediglich drei Niederlagen in den Auswärtsspielen beim späteren Titelträger RW Frankfurt, FCA Darmstadt und SG Egelsbach den zweiten Tabellenplatz. Dieses Leistungshoch überraschte umso mehr, denn bereits in den ersten beiden Saisonspielen verletzten sich die beiden etatmäßigen Stürmer Norbert Jung und Manfred Schäfer so schwer, dass sie in der gesamten Saison nicht mehr zum Einsatz kamen.Bei dem ohnehin sehr dürftigen Stürmerpotenzial beim TSV 03 ließen diese Ausfälle schlimme Befürchtungen aufkommen. Aber Nachrücker Volker Ewald fügte sich nahtlos ein, lieferte glänzende Spiele, hatte lediglich erhebliches Pech im Abschluss. Trotzdem wurde der Offensivbereich besonders im zweiten Durchgang zum Sorgenkind, da auch Kapitän Joachim Hammann unerwartete Ladehemmungen entwickelte. Hatte er es nach den ersten zehn Spielen bereits auf zehn Treffer gebracht, traf er in den folgenden 26 Begegnungen nur noch ganze drei Mal. Da in der gesamten Rückrunde nur noch 18 Treffer erzielt wurden, schloss auch die Saison 1985/86 trotz des guten Tabellenplatzes mit einem negativen Torkonto ab, was sich auch darin ausdrückt, dass lediglich fünf Mannschaften der Landesliga Süd weniger Tore erzielten. Umso erfreulicher war die mit wenigen Ausnahmen konstante Leistung der TSV-Abwehr vor einem souveränen Schlußmann Ralf Beißer, die durch die Rückkehr von Günter Schäfer vom SC Griesheim noch stärker und vor allem routinierter wurde. So mussten auch lediglich sechs Mannschaften weniger Gegentore als die TSV-Abwehr hinnehmen. Die TSV-Mannschaft entwickelte in ihrem vierten Landesligajahr eine überzeugende Heimstärke. Bei insgesamt 27:9 Punkten aus 18 Heimspielen mussten lediglich zwei Heimniederlagen gegen RW Frankfurt und Spvgg. Neu-Isenburg hingenommen werden. Auswärts lief es besonders in der Rückrunde nicht so gut. Konnten die Bahl-Schützlinge im ersten Durchgang bei den Amateuren von Darmstadt 98, in Weiskirchen, bei der Reserve des FSV Frankfurt und in Neu-Isenburg viermal Doppelpunkte einfahren, blieb ihnen in der Rückrunde ein Auswärtssieg versagt. Insgesamt konnte man in 18 Auswärtsbegegnungen 13:23 Punkte verbuchen. So schloss die erste Mannschaft die Saison 1985/86 mit 40:32 Punkten und 54:55 Toren auf dem siebten Tabellenplatz ab, wobei sie mit dem Tabellenfünften und -sechsten SG Egelsbach und Kickers Offenbach Amateure punktgleich ist und lediglich durch das negative Torverhältnis am letzten Spieltag auf den siebten Tabellenplatz abrutschte. Eine Tabellenposition, die bei der Struktur des TSV Wolfskehlen im Vergleich zu profihaft geführten Konkurrenten - zumindest was den finanziellen Sektor angeht - großer Anerkennung und Bewunderung bedarf. Während der gesamten Saison wurden insgesamt 21 Spieler eingesetzt. Ein besonderer Glückwunsch gilt drei Spielern, die in allen 36 Begegnungen eingesetzt wurden. Es waren dies Schlußmann Ralf Beißer, Vorstopper Horst Hammann und Kapitän Joachim Hammann. Zusammen mit Libero Ralf Schaffner sowie den Mittelfeldregisseuren Volker Hofmann und Artur Bopp, die einmal bzw. zweimal fehlten, gehören diese am meisten eingesetzten Spieler auch zu den Stützen der Mannschaft.
Die Einsätze im einzelnen: Beißer Ralf 36, Hammann Horst 36, Hammann Joachim 36, Schaffner Ralf 35, Hofmann Volker 35, Bopp Artur 34, Ewald Volker 32, Schupp Werner 31, Schäfer Rainer 31, Schuchmann Rolf 30, Knorr Rüdiger 20, Mertens Ralf 18, Schäfer Günter 17, Schäffer Robert 13, Jung Dieter 13, Karpuzis Vasil 11, Gunkel Wolfgang 9, Schaffner Frank 6, Deusser Jörg 4, Schäfer Manfred 3, Jung Norbert 3.
Die Tore teilten sich: Hammann Joachim 13, Hammann Horst 10, Hofmann Volker 6, Bopp Artur 5, Schuchmann Rolf 4, Ewald Volker 4, Schaffner Frank 2, Knorr Rüdiger 2, Schäfer Reiner 2, Schäfer Günter 2, Jung Norbert 1, Mertens Ralf 1, Jung Dieter 1, Eigentor 1.
Die im allgemeinen trotz großer Einsatzbereitschaft sehr disziplinierte Spielweise in der Landesliga drückt sich erneut darin aus, daß kein Spieler der ersten Mannschaft frühzeitig des Feldes verwiesen wurde.