Fußball

Sie sind hier: Startseite > Fußball > Senioren: Teams, Trainer, Spielberichte und Archiv > Archiv Senioren > 1985 / 1986 Landesliga Hessen Süd

Saisonrückblick

Konnte sich die erste TSV-Garnitur in den vergangenen Jahren in der Regel erst durch gewaltige Kraftakte in der jeweiligen Rückrunde von der drohenden Abstiegsgefahr befreien, entwickelte sie in der abgelaufenen Saison überraschenderweise gänzlich neue Ambitionen. Die bisher als Spätstarter bekannten TSv-Akteure imponierten durch eine glänzende Vorrunde, in der der Grundstein für die bisher beste und erfolgreichste Landesligasaison gelegt wurde. Durch die anerkennenswerte Positivserie in der Vorrunde bewegten sich die Bahl-Schützlinge während der gesamten Saison im oberen Tabellendrittel, wobei über fünf Spieltage in Folge sogar der zweite Tabellenplatz eingenommen wurde. Durch eine Durststrecke im letzten Tabellendrittel, in der gewaltige Angriffsschwächen vor allem in Auswärtsbegegnungen zutage traten, wurde zwar der Glanz etwas getrübt, aber dieser Leistungsabfall, der irgendwann bei jeder Mannschaft einmal auftritt, sollte das gute Gesamtbild mit einem erstmals seit Zugehörigkeit zur Landesliga errungenen positiven Punkteverhältnis in der vergangenen Runde nicht verwischen. Nach Abschluss der Vorrunde wies die TSV-Mannschaft bei lediglich drei Niederlagen in den Auswärtsspielen beim späteren Titelträger RW Frankfurt, FCA Darmstadt und SG Egelsbach den zweiten Tabellenplatz. Dieses Leistungshoch überraschte umso mehr, denn bereits in den ersten beiden Saisonspielen verletzten sich die beiden etatmäßigen Stürmer Norbert Jung und Manfred Schäfer so schwer, dass sie in der gesamten Saison nicht mehr zum Einsatz kamen.Bei dem ohnehin sehr dürftigen Stürmerpotenzial beim TSV 03 ließen diese Ausfälle schlimme Befürchtungen aufkommen. Aber Nachrücker Volker Ewald fügte sich nahtlos ein, lieferte glänzende Spiele, hatte lediglich erhebliches Pech im Abschluss. Trotzdem wurde der Offensivbereich besonders im zweiten Durchgang zum Sorgenkind, da auch Kapitän Joachim Hammann unerwartete Ladehemmungen entwickelte. Hatte er es nach den ersten zehn Spielen bereits auf zehn Treffer gebracht, traf er in den folgenden 26 Begegnungen nur noch ganze drei Mal. Da in der gesamten Rückrunde nur noch 18 Treffer erzielt wurden, schloss auch die Saison 1985/86 trotz des guten Tabellenplatzes mit einem negativen Torkonto ab, was sich auch darin ausdrückt, dass lediglich fünf Mannschaften der Landesliga Süd weniger Tore erzielten. Umso erfreulicher war die mit wenigen Ausnahmen konstante Leistung der TSV-Abwehr vor einem souveränen Schlußmann Ralf Beißer, die durch die Rückkehr von Günter Schäfer vom SC Griesheim noch stärker und vor allem routinierter wurde. So mussten auch lediglich sechs Mannschaften weniger Gegentore als die TSV-Abwehr hinnehmen. Die TSV-Mannschaft entwickelte in ihrem vierten Landesligajahr eine überzeugende Heimstärke. Bei insgesamt 27:9 Punkten aus 18 Heimspielen mussten lediglich zwei Heimniederlagen gegen RW Frankfurt und Spvgg. Neu-Isenburg hingenommen werden. Auswärts lief es besonders in der Rückrunde nicht so gut. Konnten die Bahl-Schützlinge im ersten Durchgang bei den Amateuren von Darmstadt 98, in Weiskirchen, bei der Reserve des FSV Frankfurt und in Neu-Isenburg viermal Doppelpunkte einfahren, blieb ihnen in der Rückrunde ein Auswärtssieg versagt. Insgesamt konnte man in 18 Auswärtsbegegnungen 13:23 Punkte verbuchen. So schloss die erste Mannschaft die Saison 1985/86 mit 40:32 Punkten und 54:55 Toren auf dem siebten Tabellenplatz ab, wobei sie mit dem Tabellenfünften und -sechsten SG Egelsbach und Kickers Offenbach Amateure punktgleich ist und lediglich durch das negative Torverhältnis am letzten Spieltag auf den siebten Tabellenplatz abrutschte. Eine Tabellenposition, die bei der Struktur des TSV Wolfskehlen im Vergleich zu profihaft geführten Konkurrenten - zumindest was den finanziellen Sektor angeht - großer Anerkennung und Bewunderung bedarf. Während der gesamten Saison wurden insgesamt 21 Spieler eingesetzt. Ein besonderer Glückwunsch gilt drei Spielern, die in allen 36 Begegnungen eingesetzt wurden. Es waren dies Schlußmann Ralf Beißer, Vorstopper Horst Hammann und Kapitän Joachim Hammann. Zusammen mit Libero Ralf Schaffner sowie den Mittelfeldregisseuren Volker Hofmann und Artur Bopp, die einmal bzw. zweimal fehlten, gehören diese am meisten eingesetzten Spieler auch zu den Stützen der Mannschaft.
Die Einsätze im einzelnen: Beißer Ralf 36, Hammann Horst 36, Hammann Joachim 36, Schaffner Ralf 35, Hofmann Volker 35, Bopp Artur 34, Ewald Volker 32, Schupp Werner 31, Schäfer Rainer 31, Schuchmann Rolf 30, Knorr Rüdiger 20, Mertens Ralf 18, Schäfer Günter 17, Schäffer Robert 13, Jung Dieter 13, Karpuzis Vasil 11, Gunkel Wolfgang 9, Schaffner Frank 6, Deusser Jörg 4, Schäfer Manfred 3, Jung Norbert 3.
Die Tore teilten sich: Hammann Joachim 13, Hammann Horst 10, Hofmann Volker 6, Bopp Artur 5, Schuchmann Rolf 4, Ewald Volker 4, Schaffner Frank 2, Knorr Rüdiger 2, Schäfer Reiner 2, Schäfer Günter 2, Jung Norbert 1, Mertens Ralf 1, Jung Dieter 1, Eigentor 1.
Die im allgemeinen trotz großer Einsatzbereitschaft sehr disziplinierte Spielweise in der Landesliga drückt sich erneut darin aus, daß kein Spieler der ersten Mannschaft frühzeitig des Feldes verwiesen wurde.

12. Spieltag: Das Highlight der Saison

Spitzenspiel in Bad Homburg

Ein glänzendes Spiel lieferte Fußball-Landesligist TSV Wolfskehlen bei Tabellenführer Spvgg. Bad Homburg und knöpfte dem Spitzenreiter durch den verdienten Punktgewinn beim 2:2 (2:1) den ersten Heimpunkt ab. Durch eine bemerkenswerte spielerische Leistung und kaum zu überbietenden kämpferischen Einsatz boten die Bahl-Schützlinge den Kurstädtern Paroli und brachten sie nach der Pause an den Rand einer Niederlage. Neben einer stabilen Innenverteidigung und einem glänzend aufgelegten Schlußmann Ralf Beißer war es vor allem das TSV-Mittelfeld mit einem überragenden Volker Hofmann, das dem vermeintlichen Favoriten immer wieder Rätsel aufgab und in der dramatischen Schlußphase mit vereinten Kräften das Unentschieden über die Zeit rettete. In der Anfangsphase hatten vor allem die Außenverteidiger Werner Schupp und Robert Schäffer erwartungsgemäß gegen Firle und Haub erhebliche Schwierigkeiten, während sich Mittelstürmer Krätzer zurückfallen ließ, um seinem direkten Gegner Horst Hammann aus dem Weg zu gehen.So hatte allein Linksaußen Haub in der Anfangsphase einige klare Möglichkeiten, die er allerdings ziemlich kläglich vergab. Trotzdem war er der Wegbereiter des frühen Gegentreffers, als er zu spät angegriffen wurde, Ralf Beißer seinen platzierten Flachschuss nicht unter Kontrolle bekam und der Homburger Goalgetter zum Führungstreffer abstaubte. Danach hatte das TSV-Team bange Minuten zu überstehen, vor allem bei den gefährlichen Vorstößen von Außenverteidiger Coleman. Aber die TSV-Abwehr bekam ihren Gegner langsam in den Griff und die ersten zaghaften TSV-Angriff wurden vorgetragen, ohne zunächst den gewünschten Erfolg zu bringen. Als Libero Ralf Schaffner sein wohl einziger Fehler in diesem Spiel unterlief, zog Krätzer allein auf das TSV-Tor, aber Ralf Beißer verhinderte durch eine Blitzreaktion das 0:2. Nach einigen verpassten, aber nicht zwingenden Chancen auf TSV-Seite, startete der kaum zu bremsende Volker Hofmann einen Alleingang von der Mittellinie aus, umspielte die gesamte Abwehr der Gastgeber und überraschte Schlußmann Grüneisen mit einem Schuss ins lange Eck zum verdienten Ausgleich.Wenig später erhielt der Homburger Vorstopper nach einem bösen Foul an Joachim Hammann eine Zeitstrafe. Den Freistoß zirkelte erneut Volker Hofmann auf den Kopf des aufgerückten Vorstoppers Horst Hammann, dieser vollendete mit einem schulmäßigen Kopfball zum Führungstreffer. Nach der Pause blieb der TSV am Drücker, doch einmal mehr konnte Volker Ewald klare Einschussmöglichkeiten nicht nutzen. Als Krätzer dann auf Flanke des quirligen Firle der Ausgleich ebenfalls durch unhaltbaren Kopfball gelang, sah sich das TSV-Team einer Daueroffensive der Platzherren ausgesetzt, aber ein glänzender Schlußmann Ralf Beißer und eine kopfballstarke Innenverteidigung um Horst Hammann und Ralf Schaffner blieben stets Herr der Lage, wobei sie vom TSV-Mittelfeld glänzend unterstützt wurden. Auch die eingewechselten Vasil Karpuzis und Rolf Schuchmann fügten sich nahtlos ein. Volker Hofmann krönte seine Leistung mit einer erfolgreichen Rettungstat auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Schlußmann.
(Heimatzeitung des Kreises Groß-Gerau)

Die Bad Homburger Vorschau zu diesem Spiel drückte einigen Respekt aus:
Wir begrüßen Sie, liebe Zuschauer, an der Bad Homburger Sandelmühle zum heutigen Spitzenspiel in der Landesliga Hessen Süd, wobei unserer besonderer Gruß dem Anhang unseres heutigen Kontrahenten TSV Wolfskehlen gilt. Der TSV Wolfskehlen nimmt zurzeit den 3. Tabellenplatz ein, was so manchen überrascht und sicher auch die Anhänger des TSV positiv beeindruckt. Ist man doch in diese Saison mit der Zielsetzung gegangen, den Klassenerhalt zu sichern und steht nun schon seit Saisonbeginn an der Tabellenspitze. Die Mannschaft des TSV Wolfskehlen ist wohl die englischste Mannschaft der Landesliga Süd. Sie bevorzugt das körperbetonte Spiel und macht damit so manchem Gegner das Leben schwer. Der Erfolg gibt dieser Mannschaft recht. Es zeigt sich gerade hier einmal mehr, daß der Erfolg nicht ausbleibt, wenn eine Mannschaft gewachsen ist. Die Mannschaft hatte nach dem Ende der vergangenen Saison zwar keine Zugänge zu verzeichnen, aber auch keine Abgänge. Die mannschaftliche Geschlossenheit, das damit wachsende Spielverständnis, dass sich über Jahre entwickeln konnte und eine solide Vereinsführung tragen nun langsam ihre Früchte. Als Spielerpersönlichkeiten dürften die Gebrüder Hammann zu nennen sein und auch Bopp. Wobei mit Hammann, Joachim der wohl auffälligste Spieler in der Mannschaft sein dürfte, dem heute alle Aufmerksamkeit zu schenken ist. Hat er doch in den absolvierten elf Spielen sage und schreibe schon zehn Tore geschossen. Sein Mannschaftskollege und Bruder Horst, der im Abwehrbereich steht, erinnert ungemein an die "Walz aus der Pfalz", sprich Peter Briegel. Hat er doch die selbe Wucht und setzt diese auch ein. Dies nicht nur im Abwehrverhalten sondern auch nach vorne. Der Mittelfeldspieler Bopp ist ebenfalls ein Mann, den man nicht aus den Augen lassen sollte und der nach vorne entscheidende Akzente setzen kann. Wir werden also heute nur dann erfolgreich sein und den Platz als Sieger verlassen, wenn wir ebenfalls bereits ind, kämpferisch unseren Einsatz zu bringen, uns 90 Minuten hundertprozentig konzentrieren, jeder seine taktischen Aufgaben erfüllt und sich die ergebenden Torchancen im Gegensatz zum vergangenen Wochenende wie gewohnt wieder verwertet werden. Sie werden heute sicher ein spannendes Spiel sehen, das hoffentlich ihre Erwartungen eines Spitzenspieles erfüllt.

Tabelle Saison 1985 / 1986 Landesliga Hessen-Süd

nach dem 12. Spieltag

RangTeam
Tore


Punkte

1.Spvgg. Bad Homburg24:1218:4
2.SG Egelsbach30:1417:7
3.TSV 03 Wolfskehlen27:1816:8
4.RW Frankfurt30:1615:7
5.Olympia Lampertheim24:2015:7
6.FCA 04 Darmstadt31:1713:9
7.Spvgg. Langenselbold20:1213:9
8.Spvgg. Oberrad18:1612:10
9.FSV Bad Orb23:2212:10
10.KSV Klein-Karben15:1412:10
11.RW Walldorf28:2512:12
12.Olympia Lorsch15:2111:11
13.SKV Mörfelden26:2810:14
14.SV Weiskirchen13:228:14
15.Offenbacher Kickers Amateure19:197:15
16.TSG Usingen14:287:15
17.Spvgg. Neu-Isenburg16:267:17
18.FSV Frankfurt Amateure15:305:17

Suche

Termine

» Terminübersicht