Ein durchwachsenes Jahr, diese Saison 1986/1987. Einem furiosen Saisonstart, der in 9:1 Startpunkten und der Tabellenführung mündete, folgte die erste Niederlage ausgerechnet am traditionellen "Kloagassfest" und der Absturz ins Mittelfeld der Tabelle. Bereits zum Ende der Vorrunde musste die Mannschaft aufpassen, bei 16:18 Punkten nicht noch in Abstiegsgefahr zu geraten. Eine erneute Positivserie zum Rückrundenauftakt entledigte das Wolfskehler Team, dann aber frühzeitig aller Sorgen, was dem Leistungsbild nicht unbedingt bekam. Angesichts des jahrelangen harten Trainings bei gleichzeitig dünnem Personalbestand, ließ der eine oder andere Leistungsträger zum Ende der Saison hin schon etwas die Zügel schleifen. Pressesprecher Manfred Gollenbeck kommentierte dies in seinem Jahresrückblick wie folgt:
(...)Gemischt mit personellen Problemen in der Schlußphase der Saison sorgten diese Nachlässigkeiten im gesamten Mannschaftsgefüge für eine Negativserie in den letzten sieben Spielen, die bei lediglich 3:11 Punkten, einem negativen Punkt- und Torverhältnis, den Abrutscher auf den 12. Platz der Tabelle zur Folge hatte. Ein etwas unrühmliches Ende einer alles in allem gesehen zufriedenstellenden Runde. Vielleicht muss die etwas unverständliche Tatsache in Mängeln der Einstellung gesucht werden, daß ausgerechnet gegen die fünf Tabellenletzten, die am Schluß die vier Absteiger unter sich ausmachten, nicht weniger als 12 Punkte abgegeben wurden (FCA Darmstadt 4, FC Hanau 3, Germ. Pfungstadt 3, FC Heppenheim 1 und FSV Bad Orb 1). Da das unterschiedliche Leistungsgefälle auf beide Halbrunden gleichermaßen verteilt war, wurde sowohl die Vor-, als auch die Rückrunde mit 16:18 Punkten abgeschlossen.Den insgesamt vier Auswärtssiegen vor allem in der Anfangsphase (Lampertheim, Oberrad, Weiskirchen und Sprendlingen) standen auch vier Heimniederlagen gegenüber (Pfungstadt, Klein-Karben, Mörfelden und FCA Darmstadt). Die Auswärtsbilanz mit 13:21 Zählern ist mehr als anerkennenswert, demgegenüber lassen die 19:15 Punkte aus den 17 Heimbegegnungen etwas zu wünschen übrig. Paradestück in der TSV-Mannschaft war einmal mehr der Abwehrbereich. Mit lediglich 54 Gegentreffern stellte der TSV 03 die sechststärkste Defensive der Liga, wobei die hohe 0:5 Niederlage im letzten Auswärtsspiel in Egelsbach etwas aus dem Rahmen fiel und eine noch bessere Platzierung verhinderte. Angriffsschwächen konnten erneut nicht verdeckt werden, denn mit 53 Treffern gehört der TSV-Sturm zu den am wenigsten Erfolgreichen. Insgesamt und zahlenmäßig gesehen schloß die erste Mannschaft die fünfte Landesligasaison 1986/1987 mit 32:36 Punkten und 53:54 Toren auf dem 12. Tabellenplatz ab. Während der gesamten Saison wurden insgesamt 20 Spieler eingesetzt. Ein besonderer Glückwunsch gehört wie bereits im letzten Jahr Schlußmann Ralf Beißer und Vorstopper Horst Hammann, die in allen 34 Begegnungen eingesetzt waren. Der dritte Akteur der vorhergehenden Saison Kapitän Joachim Hammann hat sich diese ebenfalls mögliche Wiederholung durch seinen Platzverweis in Klein-Karben verbaut.
Die Einsätze im einzelnen: Beißer Ralf 34, Hammann Horst 34, Schaffner Ralf 33, Hammann Joachim 32, Hofmann Volker 32, Ewald Volker 31, Bopp Artur 30, Schuchmann Rolf 29, Hammann Clemens 27, Hahn Stefan 26, Schäfer Günter 24, Mertens Ralf 24, Knorr Rüdiger 18, Schäfer Rainer 14, Gunkel Wolfgang 14, Jung Norbert 14, Schaffner Frank 7, Karpouzis Vasil 6, Hammann Heinz 3, Turnsek Jens 2.
Torschützenkönig wurde einmal mehr Mannschaftskapitän Joachim Hammann.
Die Tore teilten sich: Hammann Joachim 11, Hammann Horst 9, Hofmann Volker 9, Bopp Artur 6, Hammann Clemens 6, Hahn Stefan 3, Ewald Volker 3, Schaffner Ralf 2, Schäfer Günter 1, Schuchmann Rolf 1, Schäfer Rainer 1, Eigentor 1.

Zu Landesligazeiten gab es für den TSV 03 Wolfskehlen einen absoluten Lieblingsgegner: die Spielvereinigung Weiskirchen. Neun von zehn Spielen gewann der TSV, das zehnte endete Unentschieden. Die Siege kamen regelmäßig sehr kurios zustande. Fast immer fiel der Siegtreffer kurz vor Schluss oder in der Nachspielzeit und immer hieß der Torschütze Hammann. Ob Clemens, Horst oder Joachim, jeder hat so seine positiven Erfahrungen mit der Mannschaft aus der Nähe von Hanau gemacht. Lediglich dem vierten im Bunde der übrigens nicht miteinander verwandten "Hammänner", Heinz, blieb sein spezielles Weiskirchener Erlebnis verwehrt.

(Heimatzeitung des Kreises Groß-Gerau)

Einen nervenaufreibenden Fußballkrimi erlebten die Zuschauer im Auswärtsspiel des Landesliga-Spitzenreiters TSV Wolfskehlen beim sieglosen SV Weiskirchen, in dem Hektik, aber auch Dramatik das Geschehen bestimmten und manch merkwürdige Schiedsrichterentscheidung für Aufregung sorgte. Trotzdem blieben die Bahl-Schützlinge kühl und behielten auch in kritischen Situationen übersicht und Abgeklärtheit. Durch einen letztlich verdienten 4:2 (2:1) Sieg, konnten sie ihre Tabellenführung verteidigen, während die Star-Truppe des Gastgebers erhebliche Abstimmungsschwierigkeiten vor allem im Abwehrbereich zeigte und jegliche mannschaftliche Geschlossenheit vermissen ließ. Die TSV-Mannschaft erzielte drei der vier Treffer jeweils in der Nachspielzeit und hatte ihren "Match-Winner" im eingewechselten Clemens Hammann, der gleich dreimal erfolgreich war. Dabei stand die Partie zunächst für den TSV unter keinem guten Stern. Bereits in der zwölften bzw. fünfundzwanzigsten Minute mussten sowohl Vasil Karpouzis, als auch Rolf Schuchmann nach rüden Attacken ihrer Gegenspieler verletzt ausscheiden. Für sie kamen Wolfgang Gunkel und der später so erfolgreiche Clemens Hammann. In der dramatischen Partie bestimmten zunächst die Gastgeber das Geschehen. Schlußmann Ralf Beißer stand bei Gewaltschüssen von Kling und Göbel zunächst im Mittelpunkt des Spielablaufs und hatte Glück bei einem Pfostenschuss in der dritten Minute durch Lemke. Erst um die 15. Minute startete die TSV-Mannschaft erste Entlastungsangriffe, aber Norbert Jung und Stefan Hahn scheiterten am Weiskirchener Keeper Pilz. Als Libero Ralf Schaffner Mittelstürmer Kling von Weiskirchen, der ansonsten gegen Horst Hammann als Manndecker wenig zu bestellen hatte, etwas unsanft von den Beinen holte, entschied der Unparteiische auf Strafstoß - eine zumindest harte Entscheidung - den Neuzugang Agnetelli zum 1:0 verwandelte. Die Gastgeber drängten weiter auf eine Vorentscheidung, aber viele Abspielfehler hemmten den Spielfluß, so daß die TSV-Abwehr stets im Bilde blieb. Ausgerechnet in der wegen vieler Verletzungspausen berechtigten Nachspielzeit schlug der TSV-Angriff zu. Zunächst nutzte Joachim Hammann ein Zuspiel von Artur Bopp, diesmal bester Spieler seiner Mannschaft, zum Ausgleich, ehe in der 48. Minute Clemens Hammann durch ein sehenswertes Tor die Führung gelang. Wiederum war Artur Bopp im Zusammenspiel mit Ralf Mertens der Zubringer. Nach der Pause drückten die Platzherren gewaltig auf das Tempo, erarbeiteten einige Chancen, aber Ralf Beißer war auf dem Posten. In der immer hektischer werdenden Partie handelte sich Wolfgang Gunkel in der 53. Minute eine Zeitstrafe ein, die die Weiskirchener überlegenheit noch mehr beflügelte und in der 57. Minute durch ein Freistoßtor zum Ausgleich führte. Als Clemens Hammann in der 69. Minute im Strafraum gefoult wurde, entschied der Unparteiische sofort auf Strafstoß, aber sowohl Libero Ralf Schaffner als auch in der Wiederholung Clemens Hammann scheiterten am Weiskirchener Schlußmann Pilz. Als in der 71. Minute der Weiskirchener Spieler Schöbel die rote Karte sah, übernahm der TSV das Kommando, und durch einen schönen Kopfballaufsetzer nach einem Eckball markierte Neuzugang Clemens Hammann die erneute Führung. Erneut in der Nachspielzeit setzte sich Clemens Hammann an der Außenlinie gegen zwei Gegenspieler durch und überraschte den gegnerischen Schlußmann mit einem raffinierten Schuß ins kurze Eck.