Eine recht verkorkste Landesligasaison der ersten TSV-Mannschaft - es war die sechste - wendete sich buchstäblich in letzter Sekunde doch noch zum Guten, als im letzten Spiel beim Mitkonkurrenten TSV Pfungstadt Rolf Schuchmann in der 90. Minute mit seinem Treffer zum 2:2 Ausgleich doch noch den Klassenerhalt sicherte. Was sich anschließend auf dem Platz in Pfungstadt, unter der Dusche, auf der Heimfahrt, während des spontanen Konvois durch Wolfskehlen, im Bürgerhaus und an den folgenden Tagen in anderen Lokalitäten abspielte, war der reinste Wahnsinn und unterstreicht viele übereinstimmende Aussagen Außenstehender "Sowas gibt es nur im Wolfskehler Fußball". Trotzdem ist es nicht zu verheimlichen, daß sich diese sechste Saison in der zweithöchsten Amateurspielklasse wohl zu der schwierigsten entwickelt hat. Sie beinhaltet im Rückblick viele Negativrekorde. Mit nur 28 Treffern stellt der TSV den mit Abstand schwächsten Angriff der Liga, wobei es überrascht, dass mit einer solchen minimalen Torausbeute überhaupt ein Klassenerhalt möglich ist. Der TSV-Angriff gehörte zwar noch nie zu den erfolgreichsten, aber um die 50 Tore waren eigentlich immer drin. In 13 Spielen, fast die Hälfte aller Begegnungen, blieb die TSV-Mannschaft ohne Torerfolg, wobei besonders die drei torlosen Heimbegegnungen gegen Oberrad, Germania Pfungstadt und Olympia Lampertheim schmerzten, da diese Aufgaben als machbar angesehen wurden und jeweils zu gewaltigen Rückschlägen führten. Zudem wurde in der Rückrunde lediglich ein Spiel gegen den Tabellenletzten gewonnen, die acht Unentschieden sorgten letztlich für ein mühsames Punktesammeln. Anerkennenswert war allerdings die gute Moral der Mannschaft, die in der Schlußphase enormen Kampfgeist entwickelte, sich nie aufgab und stets an den Klassenerhalt glaubte, der dann letztlich auch gelang, wenn auch erst nach langem Zittern. Diese insgesamt schwache Saison ist sicherlich auf verschieden Gründe zurückzuführen. Permanente Abschlußschwächen im Angriff während der gesamten Saison, länger anhaltende Formtiefs verschiedener Leistungsträger im TSV-Team, die teils in persönlichen und teils in gesundheitlichen Motiven begründet lagen und die sich gerade in der TSV-Mannschaft besonders stark auswirken, sowie eine nicht immer optimale Vorbereitung sowohl auf die Saison schlechthin als auch auf die Spiele dürften letztlich für manche Aussetzer verantwortlich sein. Dabei ging man im TSV-Lager recht optimistisch in die sechste Landesligasaison. Die als bodenständig bekannten TSV-Spieler behielten ausnahmslos ihrem Verein die Treue, so daß sich kaum größere Veränderungen im Mannschaftsgefüge ergaben. Der TSV-Coach Paul Bahl setzte auf Wunsch seiner Schützling noch eine Saison drauf, was sie ihm - wenn auch recht spät - mit dem Klassenerhalt dankten. Es begann auch recht viel versprechend. Nach einer in etwa einkalkukierten Auftaktniederlage in Egelsbach blieb die TSV-Mannschaften in den darauf folgenden fünf Spielen recht erfolgreich, landete zwei überzeugende Siege gegen Mörfelden und die Offenbacher Kickers und rangierte mit 7:5 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz. Es sollte die beste Position in der ganzen Saison bleiben. Einen gewaltigen folgenschweren Rückschlag gab es in der Begegnung mit dem SV Steinheim, die aufgrund harrsträubender Schiedsrichterfehlleistungen fast zu einem Eklat ausartete, zu der ersten Heimniederlage führte und Rolf Schuchmann die rote Karte einbrachte. Dieses Negativereignis hinterließ sehn nachhaltige Spuren. Die Abwehr wurde durch den Ausfall von Rolf Schuchmann geschwächt, zumal zum gleichen Zeitpunkt aus nicht nachvollziehbaren Gründen Routinier Günter Schäfer über Nacht das Handtuch warf und in der gesamten Runde nicht mehr zur Verfügung stand. In den folgenden sieben Spielen blieben die Bahl-Schützlinge bei 2:12 Punkten ohne Sieg und rutschten auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Zwei doppelte Punktgewinne zum Abschluss der Vorrunde in Weiskirchen - es war der einzige Auswärtssieg der Saison - und zu Hause gegen den TSV Pfungstadt sorgten dafür, daß die TSV-Mannschaft nicht aussichtslos ins Hintertreffen geriet. Aber auch der Rückrundenstart verlief äußerst schwach. Wiederum reichte es in den ersten sieben Begegnungen ohne Sieg nur zu 2:12 Zählern, was gleichbedeutend mit Dauereinnahme eines Abstiegsplatzes war. Während 12 Spieltageb belegte die TSV-Mannschaft den 15. Tabellenplatz. Lediglich der FV Sprendlingen rangierte stets hinter den Bahl-Schützlingen. In der Schlußphase besann sich dann die Mannschaft auf alte Wolfskehler Tugenden. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit, disziplinierter Abwehrarbeit und teilweise begeisterndem Kampfgeist gingen die Bahl-Schützlinge auf die Zielgerade. In den letzten acht Begegnungen blieb man abgesehen von der Niederlage beim späteren Meister RW Walldorf bei 8:8 Punkten ungeschlagen, erreichte das erforderliche unentschieden beim letzten Spiel in Pfungstadt und zog den Kopf in letzter Minute aus der Schlinge. So wurde die Saison 1987/88 bei 28:57 Toren und 23.37 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz abgeschlossen, wobei der weiter abgeschlagene FV Sprendlingen und der einen Punkt schlechter platzierte TSV Pfungstadt zum Abstieg verurteilt wurden. Während der gesamten Saison wurden 22 Spieler eingesetzt, wobei wiederum die Stützen der Mannschaft, die nun bereits über Jahre zu den Leistungsträgern gehören, die meisten Einsätze hatten. Besondere Erwähnung gebührt Vorstopper horst Hammann, der mittlerweile das Herzstück der Mannschaft geworden ist, nun bereits über drei Jahre kein Punktspiel mehr ausgesetzt hat. Neben ihm absolvierten die beiden Mittelfeldregisseure Artur Bopp und Volker Hofmann alle 30 Spiele, während Kapitän Joachim Hammann und Libero Ralf Schaffner wegen Verletzung je einmal pausieren mussten und Schlußmann Ralf Beißer zweimal ersetzt werden musste.
Die Einsätze im einzelnen:
Hammann horst 30, Bopp Artur 30, Hofmann Volker 30, Hammann Joachim 29, Schaffner Ralf 29, Beißer Ralf 28, Ewald Volker 27, Hahn Stefan 27, Hammann Clemens 24, Schuchmann Rolf 23, Kissel Thomas 15, Knorr Rüdiger 15, Mertens Ralf 14, Schäfer Rainer 14, Leiß Christoph 12, Schäfer Manfred 9, Gunkel Wolfgang 9, Schäfer Günter 8, Jung Norbert 7, Bork Thomas 4, Hammann Heinz 3, Grimm Alexander 2.
Erfolgreichster Schütze war Joachim Hammann.
Die Tore teilten sich: Hammann joachim 9 (davon 4 Elfmeter), Hammann Horst 4, Ewald Volker 4, Hofmann Volker 2, Bopp Artur 2, Hammann Clemens 2, Hahn Stefan 1, Jung Norbert 1, Schäfer Rainer 1, Schaffner Ralf 1 (Elfmeter), Schuchmann Rolf 1.