Auch die neunte Landesligasaison sollte sich für den TSV Wolfskehlen einmal mehr zu einer Zitterrunde mit vielen Höhen und Tiefen entwickeln, in der es ihm aber gelang, unmittelbar vor dem drohenden Abstieg in die Bezirksoberliga bzw. der Verzrteilung zur Teilnahme an einer nervenaufreibenden Relegationsrunde den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen, um den Klassenerhalt zu feiern. Coach Hans-Dieter Wacker ging beim TSV in die dritte Runde und brauchte seine Mannschaft kaum zu ändern. Lediglich Stefan Hahn kehrte zu seinem Heimatverein SKG Stockstadt zurück. Ein Loch im TSV-Mittelfeld hinterließ Routinier Artur Bopp, der als Spielertrainer die beiden TSV-Mannschaften der Kreisliga A betreute, dann aber in der kritischen Schlußphase doch noch einmal reaktiviert wurde und im Abstiegskampf mit seiner großen Erfahrung dazu beitrug, daß ein positiver Endspurt gelang. Volker hofmann kehrte vom SV Klein-Gerau zurück, eroberte sich seinen Stammplatz zurück, wobei auch er in der Schlußphase zu großer Form auflief. Erfreulich auch, daß mit Mirko Richter einem A-Jugendlichen der direkte Weg in die Landesligaelf gelang. Entgegen den davorliegenden Jahren kam die TSV-Mannschaft schlecht aus den Startlöchern und bewegte sich deshalb mit wenigen Ausnahmen stets am Rande der Abstiegszone. Nach fünf sieglosen Spielen zu Saisonbeginn rangierte die TSV-Mannschaft mit 2:8 Punkten bereits das erste Mals auf dem 15. Tabellenplatz - einem Abstiegsplatz. Nach einem Zwischenhoch mit 6:0 Punkten kletterte das TSv-Team das einzige Mal mit ausgeglichenem Punktekonto auf den zehnten Tabellenplatz. Es sollte die beste Tabellenposition der Saison bleiben. Eine blamable 0:2 Niederlage in Dietesheim läutete dann bis zum Jahresende eine gewaltige Durststrecke mi 5:11 Punkten ein, in der lediglich ein Heimsieg gegen den SV Jügesheim gelang und die mit einer Platzierung auf dem 13. Tabellenplatz endete. Nach der Winterpause schöpfte man im TSV-Lager nach 3:1 Punkten zunächst Hoffnung, ehe es mit fünf Niederlagen in Folge, bei nur drei erzielten Treffern und teilweise haarsträubenden Vorstellungen einen Tiefpunkt gab, der erneut zu einem direkten Abstiegsplatz führte. Mit einem für die Moral äußerst wichtigen reaktivierten Artur Bopp und nach intensiven Gesprächen fand die TSV-Mannschaft zu ihrem Selbstvertrauen zurück, entwickelte riesigen Kampfgeist und steigerte sich schließlich auch spielerisch gewaltig. In den letzten fünf Begegnungen blieb dann die TSV-Mannschaft bei 8:2 Punkten und 7:2 Toren ohne Niederlage. Sie landete den wohl wichtigsten 1:0 Auswärtssieg in Nordheim und platzierte sich auf dem maßgerechten 13. Tabellenplatz, wobei die Saison mit 26:38 Punkten und 35:52 Toren abgeschlossen wurde. Auffallend ist erneut die Angriffsschwäche mit nur 35 erzielten Treffern. Lediglich der Tabellenletzte Bruchköbel war einmal weniger erfolgreich. Um so stabiler präsentierte sich die Abwehr mit nur 52 Gegentoren. Lediglich sechs Teams der Landesliga mußten weniger Treffer hinnehmen. Großen Anteil daran hatte Libero Horst Hammann, der erneut als einziger in allen 32 Spielen dabei war und auch noch sechs Treffer erzielte. Es war nun bereits die sechste Saison in Folge, in der Horst Hammann als einer der stärksten Landesligaspieler kein einziges Spiel ausgesetzt hat. Der TSV-Libero wurde im ersten Landesligajahr 1982/1983 als A-Jugendlicher freigemacht und hat seit seinem ersten Einsatz lediglich in der Saison 1983/1984 eine Begegnung aufgrund seiner Unabkömmlichkeit bei der Bundeswehr ausgesetzt. Er brachte es in den neun Landesligajahren auf 288 Einsätze und erzielte dabei 58 Tore - eine wahrlich stolze Serie. In der Saison 1990/1991 wurden 20 Spieler eingesetzt, wobei der zuverlässige Manndecker Jochen Dörr mit 31 Einsätzen seinem Libero am nächsten kam. Die Einsätze im Einzelnen: Horst Hammann 32, Jochen Dörr 31, Wolfgang Gunkel 30, Ralf Beißer 29, Joachim Hammann 28, Clemens Hammann 28, Volker Hofmann 27, Thomas Müller 27, Rolf Schuchmann 26, Thomas Kissel 26, Mirko Richter 24, Reiner Schäfer 21, Heinz Hammann 21, Volker Ewald 17, Manfred Schäfer 11, Gunther hill 8, Artur Bopp 7, Jörg Hammel 6, Thomas Bork 6, Thorsten Martin 5. Torschützenkönig wurde mit 8 Treffern Thomas Kissel. Die 35 Tore teilten sich: Thomas Kissel 8, Horst Hammann 6, Joachim Hammann 5, Rainer Schäfer 5, Volker Ewald 2, Clemens Hammann 2, Artur Bopp 2, Rolf Schuchmann, Wolfgang Gunkel, Thomas Bork, Heinz Hammann (je 1). Hinzu kam ein gegnerisches Eigentor. Mit Clemens Hammann in Seligenstadt und Thomas Kissel in Langenselbold mussten zwei Spieler wegen roten Karten frühzeitig in die Kabinen. In die Freude über den Klassenerhalt fiel ein Wermutstropfen, als Ralf Beißer - einer der besten und beständigsten Keeper in der Landesliga -verkündete, aus beruflichen Gründen künftig dem TSV nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Mit einer bravourösen Leistung absolvierte er in Egelsbach vorerst - die Hoffnung liegt auf der Formulierung "vorerst" - sein letztes Spiel in seinem gelben Trikot.