Obwohl sich die erste Mannschaft während ihrer mittlerweile zehnten Landesligasaison fast ausschließlich zwischen dem siebten und elften Tabellenplatz bewegte - lediglich nach dem ersten Spieltag rangierte das TSV-Team auf der 14. Position - konnte sie sich einmal mehr erst durch einen Heimsieg im letzten Spiel endgültig vor dem Abstieg bzw. vor der drohenden Relegation retten. Bei einer Niederlage zum Saisonabschluß gegen den SV Mörlenbach wäre die TSV-Mannschaft Teilnehmer einer Viererrunde geworden, die zunächst einmal den 14. Tabellenplatz ausspielen muss und deren Gewinner dann noch drei Relegationsspiele zu bestreiten hat. Trotz Abstiegsbangen bis zum letzten Spieltag belegte das TSV-Team letztendlich einen glänzenden neunten Tabellenplatz und steuert als dienstältester Landesligist seine elfte Saison in der zweithöchsten Amateurspielklasse Hessens an. Wie in jedem Jahr gab es auch vor der Saison 1991/1992 kaum Wechsel im TSV-Kader, abgesehen von wenigen, aber sehr markanten Veränderungen auf wichtigen Positionen. Nach seiner dritten Saison beim TSV 03 wechselte Trainer Hans-Dieter Wacker zum Nachbarn SC Griesheim, während die Abteilung Fußball mit Karl-Heinz Pingel den bis dahin in Griesheim tätigen Coach verpflichtete. Der sympathische, in Groß-Gerau wohnende Griesheimer war der Wunschkandidat der Spieler, er hat sich problemlos der mit anderen Landesligavereinen kaum vergleichbaren Struktur des TSV Wolfskehlen angepasst und seinen Vertrag mittlerweile verlängert. Er hat das TSV-Spiel etwas offensiver gestaltet, was sich darin ausdrückt, dass der TSV-Angriff mit 49 Treffern entgegen seiner bisherigen Gewohnheit recht erfolgreich war und lediglich in vier Begegnungen ohne Torerfolg blieb. Die TSV-Abwehr mit nur 54 Gegentoren blieb aber trotzdem eine der stärksten der Liga. Lediglich fünf Mannschaften mussten weniger Treffer hinnehmen. Gerade für die Abwehr tauchten nach dem Rücktritt von Schlussmann Ralf Beißer einige Sorgen auf, war der langjährige TSV-Keeper doch einer der Besten in der Landesliga. Aber nach fünf Spielen mit dem dann verletzten Thorsten Martin gab Karl-Heinz Pingel dem Nachwuchsschlussmann Alexander Grimm das Vertrauen und wurde nicht enttäuscht. Der junge Keeper wuchs mit seiner Aufgabe und eroberte sich in kürzester Zeit seinen Stammplatz und überzeugte durch konstante Leistungen. Der einzige Neuzugang, Jesus Martinez, wusste ebenfalls seine Chance zu nutzen, schaffte auf Anhieb den Sprung in die Landesligamannschaft und absolvierte alle Spiele. Dafür musste Mirko Richter aufgrund seines Grundwehrdienstes ins zweite Glied rücken, wird aber in der kommenden Saison wieder mit von der Partie in der Landesliga sein. Sieht man von der Heimniederlage im ersten Spiel ab, kam die TSV-Mannschaft recht gut aus den Startlöchern und rangierte bereits nach sechs Spielen mit zwei Auswärtssiegen bei den Offenbacher Kickers und in Langenselbold auf dem siebten Tabellenplatz. Allerdings konnte die TSV-Mannschaft während der gesamten Hinrunde lediglich einen Heimsieg gegen den Neuling FSV Bischofsheim verbuchen. Nach zwölf Spielen ohne Sieg in Folge, in denen lediglich sieben Unentschieden und blamable Niederlagen beim FC Erbach und gegen den Tabellenletzten Kickers Offenbach II zu Buche standen, waren die Pingel-Schützlinge zum Jahresende auf den 13. Tabellenplatz abgerutscht und in akute Abstiegsgefahr geraten. Aber nach der Winterpause gelang ein ähnlich guter Start und in den ersten zehn Begegnungen musste bei 11:7 Punkten lediglich in Klein-Karben eine Niederlage quittiert werden. Auf dem neunten Tabellenplatz schien der Klassenerhalt gesichert. Aber schwache Leistungen gegen Neu-Isenburg, Erbach und in Nordheim, sowie unglückliche Niederlagen in Bernbach und gegen Meister FV Bad Vilbel brachten nochmals Gefahr. Letztendlich landete die TSV-Mannschaft zum Abschluss zwei überzeugende Siege in Griesheim und gegen Mörlenbach und entledigte sich doch aller Sorgen. Die 29 Pluspunkte waren mit je vier Heim- und Auswärtssiegen und 8 Heim- bzw. 5 Auswärtsunentschieden fast gleichmäßig verteilt. Mit 13 Remisspielen weist die TSV-Mannschaft mit Abstand die meisten Unentschieden auf, hat dadurch aber insgesamt nur elfmal verloren. Den größten Anteil am guten Abschneiden in der Landesliga hat einmal mehr Libero Horst Hammann. Er war abermals in allen 32 Spielen dabei und wurde mit elf Treffern auch noch Torschützenkönig. Der in der gesamten Landesliga und darüber hinaus respektvoll anerkannte TSV-Libero hat eine geradezu unwahrscheinliche und kaum zu überbietende persönliche Rekordserie aufgestellt. Es war bereits die siebte Landesligasaison in Folge, in der er kein einziges Spiel ausgesetzt hat. Seit seinem ersten Landesligajahr 1982/1983 hat er lediglich 1985 eine Begegnung ausgesetzt und brachte es in zehn Landesligajahren auf 320 Einsätze im TSV-Trikot und erzielte dabei 69 Tore als letzter Mann - eine unglaubliche Serie. Auch die beiden zuverlässigen Mittelfeldakteure Clemens Hammann und Jesus Martinez waren in allen Begegnungen dieser Saison dabei. Insgesamt wurden in der Runde 1991/1992 20 Spieler eingesetzt, die mit einer Ausnahme von größeren Verletzungen verschont blieben. Lediglich Rolf Schuchmann wurde im Heimspiel gegen Italia Frankfurt so schwer angeschlagen, dass nach einer schweren Operation die Weiterführung seiner Karriere sehr in Frage gestellt ist.
Die Einsätze im einzelnen: Horst Hammann 32, Clemens Hammann 32, Jesus Martinez 32, Jochen Dörr 30, Wolfgang Gunkel 30, Volker Hofmann 30, Thomas Müller 28, Joachim Hammann 28, Thomas Kissel 27, Alexander Grimm 26, Manfred Schäfer 23, Rainer Schäfer 22, Volker Ewald 22, Rolf Schuchmann 17, Gunther Hill 10, Rüdiger Knorr 6, Thorsten Martin 5, Martin Ewald 2, Ralf Beißer 1, Heinz Hammann 1.
Nach dem Torschützenkönig Horst Hammann mit 11 Treffern waren erfolgreich: Clemens Hammann 9, Thomas Kissel 7, Joachim Hammann 6, Volker Hofmann 6, Jesus Martinez 4, Manfred Schäfer 2, Thomas Müller 2, Volker Ewald 1, Rainer Schäfer 1.
Es gab in der vergangenen Saison keine rote Karte für einen TSV-Spieler.