Von Beginn an ging das junge TSV-Team engagiert zu Werke und erspielte sich Torchance auf Torchance. Bereits nach zwei Minuten scheiterte Horst Hammann per Kopf am gegnerischen Keeper Kunz, fünf Minuten später nach fast identischer Situation an einem auf der Torlinie postierten Abwehrspieler. Biebesheim konnte sich zunächst kaum lösen, kam aber mit seinem ersten gefährlichen Angriff sofort zur Führung. Der in der ersten Hälfte kaum zu bremsende Ganter drehte sich um Simon Engel und traf aus sechzehn Metern genau ins Tordreieck (9. Min.). Wolfskehlen antwortet wütend und sorgte vor allem bei Standardsituationen immer wieder für turbulente Situationen im Biebesheimer Strafraum. Nach zwanzig Minuten scheiterte Oliver Sonntag mit fulminantem Schuß an Kunz. Warum der Schiedsrichter bei dem vorangegangenen Foul an Giovanni Romano auf indirekten Freistoß im Strafraum und nicht auf Elfmeter entschied, bleibt sein Geheimnis. In der 23. Minute dann die zweite kalte Dusche. Bei einem langen Torabstoß zeigte sich die Wolfskehler Hintermannschaft uneins und erneut Ganter traf aus spitzem Winkel zum 0:2. Hätte Bierhals die anschließenden Verwirrungen im Wolfskehler Team genutzt und nicht nur den Pfosten getroffen, wäre angesichts der Außentemperaturen und der Konterstärke Biebesheims der Käse wohl gegessen gewesen. So aber raffte sich der TSV noch einmal auf. Simon Engel fiel der nun noch offensiveren Ausrichtung zum Opfer und wurde durch Martin Ewald ersetzt (30. Min.). Angriff auf Angriff rollte über die Flügel in Richtung Biebesheimer Tor und schon in der 31. Minute fiel der wichtige Anschlußtreffer. Giovanni Romano hatte ein Kopfballduell gewonnen und Uli Höllenriegel den Ball mit letztem Einsatz aus unmöglichem Winkel ins Tor gedrückt. Noch vor der Pause hätte unser Team gegen den sichtlich überraschten Gast den Ausgleich erzielen müssen, doch beim munteren Scheibenschießen vor dem Biebesheimer Tor fehlte die Genauigkeit. Die letzte Gelegenheit vergab Michael Klett, als der Biebesheimer Torhüter bereits ausgespielt war, Verteidiger Lohmann aber im letzten Moment klärte.
Nach dem Wechsel setzte sich der Wolfskehler Sturmlauf, begünstigt durch die frühe gelb-rote Karte gegen den Biebesheimer Hain (55. Min.), fort. Chance auf Chance wurde über die Flügel herausgespielt, doch der Ausgleich fiel erst in der 69. Minute. Mehrere Wolfskehler Angreifer vermochten es zunächst nicht, die geballte Biebesheimer Abwehrmacht zu überwinden, innerhalb von Sekunden wurde mehrmals auf der Linie geklärt, doch schließlich gelang es Frank Wenner, den Ball per Kopf ins Netz zu drücken. Fast im Gegenzug scheiterte Ganter bei einem der stets gefährlichen Biebesheimer Konter am Torpfosten. Wolfskehlen ließ sich nicht beirren und spielte weiter auf Sieg, doch alle Mühe schien umsonst, als Horst Hammann aus kurzer Distanz über die Latte schoß, Volker Ewalds Gewaltschuß das Lattenkreuz streifte und Uli Höllenriegel völlig freistehend an Torhüter Kunz scheiterte. Die Nachspielzeit lief bereits, als erneut Uli Höllenriegel von Volker Ewald im Strafraum frei gespielt wurde und aus der Drehung zum viel umjubelten Siegtreffer ins lange Eck traf. In der Restspielzeit kontrollierte der TSV Ball und Gegner und vergab durch Michael Klett noch eine weitere Großchance.
Mit dem von Spielern wie Fans gleichermaßen euphorisch gefeierten Sieg hat sich unser Team alle Chancen offen gehalten, sich auf Dauer in der Spitzengruppe fest zu setzen. Fast noch wichtiger als die drei Punkte war die Art und Weise, wie die Mannschaft auftrat und den Erfolg herausspielte. Da sich mit der Rückkehr des Urlaubers Clemens Hammann und der verletzten Reiner Schäfer und Erik Bahl kurzfristig größere personelle Alternativen bieten, darf man, sollte das am Sontag gezeigte Niveau konserviert werden, durchaus optimistisch in die Zukunft schauen.
Es spielten: Erhard, Engel (30. Min. M. Ewald), Klett, Wenner, H. Hammann, Richter, Voigt (55. Min. G. Schäfer), J. Turnsek, Sonntag, Romano (75. Min. V. Ewald), Höllenriegel.