Mit viel Glück hat die erste Fußballmannschaft des TSV 03 Wolfskehlen in der Saison 2004 / 2005 den Abstieg in die Kreisliga C Groß-Gerau und damit den Super-GAU vermieden. Nur aufgrund der Siege des FC Leeheim und des VfB Ginsheim II in den beiden abschließenden Begegnungen gegen den VfR Rüsselsheim musste der TSV nicht an den Abstiegsrelegationsspielen teilnehmen, die für Rüsselsheim schließlich den bitteren Gang in die unterste Spielklasse zur Folge hatte. Begonnen hatte die Zitterpartie aber bereits im Sommer 2004. Mit Josef Maier hatte der TSV einen Trainer verpflichtet, der in Punkto Erfahrung und Reputation alles vorweisen konnte, was man sich nur wünschte. Leider fand Maier aber nie einen Draht zu seinen Spielern, was sich bereits frühzeitig in stark sinkender Trainingsbeteiligung und schwachen Leistungen in Test- wie Punktspielen ausdrückte. Vier bittere Niederlagen setzte es zum Auftakt der Punktrunde und der TSV zierte sofort mit 1:12 Toren und 0 Punkten das Tabellenende. Zwar ging es anschließend - nachdem einige AH-Akteure zurückgeholt wurden - aufwärts, doch trennte sich der TSV trotzdem bereits im Herbst von Maier. Nicht zuletzt auf Druck eines Großteils der Spieler, denen damit ihr Alibi für die dürftigen Leistungen genommen schien. Manfred Schäfer und Artur Bopp übernahmen die schwere Aufgabe, die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen, was ihnen mit viel Mühe auch gelang, obwohl durch die schlechte körperliche Verfassung einiger Akteure der Weg steiniger als erwartet war. Bis Weihnachten hatte sich der TSV durch eine kleine Serie aus der Abstiegszone entfernt - der zum Jahresabschluss errungene 2:1 Erfolg gegen die SKG Wallerstädten hatte eine Vorsprung von sechs Punkten zum Relegationsplatz zur Folge. Und als im Anschluss an die Winterpause gleich die beiden ersten Partien beim VfR Rüsselsheim und gegen RW Walldorf II jeweils mit 3:1 gewonnen werden konnten, schien man auf dem weg zu einem sicheren Mittelfeldplatz. Doch weit gefehlt. Die beiden Erfolge schienen bei einigen Kickern die Vokal "Abstieg" aus dem Kopf erntfernt zu haben und fortan widmete man sich wieder mehr privaten Vergnügungen, als der Konzentration auf das Hobby Fußball. Es begann eine Zeit, in der die beiden Trainer nicht ein einziges Mal mehr die Elf der Vorwoche auf den Platz bringen konnten, was nur zu einemTeil auf Verletzungen zurückzuführen war. Der Trend zum Kurzurlaub schadete der Mannschaft wesentlich mehr. Bereits im dritten und vierten Spiel im neuen Jahr sollte dies entscheidende Auswirkungen haben, doch hätte man die Partien gegen TV Haßloch II (2:3) und SF Bischofsheim (1:2) trotzdem noch gewinnen müssen, weil beide Spiele überlegen geführt und nur aufgrund eklatanter Abschlussschwächen verloren wurden. Dann aber war das mühsam gewonnene Selbstvertrauen aufgebraucht. Es folgten drei weitere Niederlagen in Goddelau (0:4) und zu Hause gegen Groß-Gerau (2:3) und Geinsheim (0:1), wobei trotz der knappen Ergebnisse auch in den Heimpartien kaum eine Siegchance bestand. Mit zitternden Knien fuhr man dann zum Tabellenletzten nach Nauheim, wo man wenigstens wieder einen Punkt (2:2) ergattern konnte, der allerdings gemessen an der Schwäche des Gegners viel zu wenig war. Erneut griff man nun auf die Unterstützung der AH-Akteure zurück und baute mit Gerald Dörr, Martin Ewald, Jürgen Maier und Horst Hammann gleich vier erfahrene Kicker ein. Das sollte sich fortan auszahlen, denn von den letzten fünf Partien verlor der TSV nur noch das Derby gegen Leeheim, bei dem Maier fehlte und Hammann und Ewald erst spät eingewechselt wurden. Das wichtige Spiel gegen Dersim Rüsselsheim gewann der TSV in der Schlussphase mit 2:1, die folgende Partie beim Aufsteiger Genclerbirligi Bischofsheim hatte man schon fast gewonnen, als in der letzten Spielminute doch noch der 1:1 Ausgleich fiel. Nach der Niederlage gegen Leeheim gewann man bei brütender Hitze in Ginsheim (3:1), doch all das hätte ohne die eingangs erwähnte Schützenhilfe nichts genutzt, weil man zum Abschluss gegen den Tabellendritten SC Astheim nicht über ein 1:1 hinauskam. So kam man wenigstens noch einmal mit einem blauen Auge davon. Schaut man auf die Tabelle wird eines sofort augenfällig: der TSV hat mit Abstand die wenigsten Treffer erzielt, und das in einer Klasse, in der die meisten Teams mit einer ordentlichen Offensivreihe, aber teilweise desolaten Abwehrformationen ausgestattet sind. Vor allem hier muss in der Zukunft der Hebel ansetzen, weil ansonsten die immerhin drittbeste Abwehrreihe der Liga nicht viel nützt. Denn trotz der verhältnismäßig wenigen Gegentreffer hat die Defensive des TSV gerade in den vorentscheidenden Partien zu häufig gewackelt. Trotzdem findet sich im hinteren Bereich einer der beiden Spieler, die sich als Gewinner der Saison fühlen können: mit Youngster Jonas Kröhl, der durch die selben Tugenden besticht, die bereits seinen Vater auszeichneten, konnte man vor der Saison ebensowenig rechnen, wie mit Neuzugang Hendrik Hellinghausen, der als unermüdlicher Antreiber im Mittelfeld und entscheidender Torschütze (gegen Dersim und in Ginsheim) für den TSV schnell unverzichtbar wurde. Torschützenkönig wurde Fabian Ulrich (10 Treffer), der in der entscheidenden Saisonphase allerdings wegen Verletzung fehlte, vor Horst Hammann (7) und Benjamin Leussler (5), der in der Hinrunde schmerzlich vermisst wurde. Erik Bahl bestritt als einziger Akteur alle zweiunddreißig Partien. Folgende Spieler kamen zum Einsatz: Erik Bahl (32 Spiele/3 Tore), Benjamin Sorger (29/3), Simon Engel (28), Michael Klett (24), Oliver Sonntag (24/2), Joachim Müllner (22), Horst Hammann (21/7), Fabian Ulrich (21/10), Ruben Werner (20/4), Orkun Erdinc (19), David Javier (19/1), Stefan Müller (16), Hendrik Hellinghausen (15/2), Roland Götz (13), Martin Ewald (12/1), Benjamin Leussler (12/5), Maged Abdelkerim (11), Tim Jünger (10/1), Clemens Hammann (10), Manfred Schäfer (10), Jonas Kröhl (9), Jens turnsek (9), Artur Bopp (7/1), Benjamin Adam (6), Alexander Turnsek (6), Gerald Dörr (5), Jürgen Maier (5/1), Gunther Schäfer (5), Thomas Wolf (4), Niko Karpouzis (3), Dirk Bilinski (2), Patrik Kurath (2), Daniel Schnölzer (2), Jan Meister (1), Daniel Schmiele (1), Thomas Weissmann (1). Platzverweise mussten Orkun Erdinc (Rangelei gegen Genclerbirligi Bischofsheim) und die Torhüter Benjamin Adam und Joachim Müllner (Notbremsen in Büttelborn und gegen SF Bischofsheim) hinnehmen.