Fast könnte man beim Saisonabschlussbericht unserer ersten Fußballmannschaft die Rückschau des Vorjahres verwenden. Erneut hatte man permanent das Gefühl, dass mehr als ein Mittelfeldplatz möglich sein könnte, erneut wurde man aber auchzu keiner Zeit die Angst los, in den Abstiegssog mit vier Direktabsteigern und einem Relegationsteilnehmer zu geraten. Platz 8 als beste Mannschaft des Restes der Liga hinter den sieben enteilten Spitzenmannschaften, die um den Aufstieg spielten, war letztlich mehr als zwischenzeitlich zu erwarten war, aber weniger, als bei Bündelung aller Kräfte möglich gewesen wäre. Zugegeben, die B-Liga hatte deutlich an Qualität gewonnen, was besonders A-Ligaabsteiger SC Astheim schmerzlich erfahren musste, der nun wahrlich nicht mit einem schlechten Kader ausgestattet war und trotzdem in die C-Liga durchgereicht wurde. Der TSV hatte vor der Saison mit Oliver Sonntag eine zentrale Figur verloren, zu dem sich in der Winterpause noch die Routiniers Hendrik Hellinghausen, Gerald Dörr und Michael Klett gesellten. Doch das allein genügt nicht, um die unglaublichen Leistungsschwankungen während der Saison zu erklären. Hervorragenden Leistungen in den Heimspielen gegen FC Raunheim (3:1) oder Hellas Rüsselsheim (1:0), ja selbst bei den Niederlagen gegen die Topteams Klein-Gerau (2:3) und Ginsheim (1:2) standen fast schon beschämende Vorstellungen wie gegen Absteiger Italia Nauheim (1:5) oder bei der SKG Bauschheim (2:5) gegenüber. Mit Ralf Seebold, dem vor Weihnachten einspringenden Manfred Schäfer und schließlich Ramon Heil wurden drei Trainer verschlissen, die ab und an an der Teilnahmslosigkeit des einen oder anderen "Talents" zu verzweifeln schienen. Etliche Verletzungen, teilweise offensichtlich aus fehlendem Training oder schlechter Spielvorbereitung resultierend, führten dazu, dass man über die komplette Saison nicht von einer echten Stammformation sprechen konnte. Bezeichnend, dass insgesamt 37 Spieler eingesetzt wurden, darunter etliche A-Jugendliche, die mit ihren Leistungen durchweg überzeugen konnten. Eigentlich zehrte man bis zum Saisonende vom hervorragenden Start mit sechs Siegen aus acht Partien gegen allerdings hinterher durchweg schlechter platzierte Mannschaften. Dann folgte das mittlerweile bereits obligatorische Nachkerwetief, das die Mannschaft in bedrohliche Nähe der Abstiegsplätze geraten ließ und einen Trainerwechsel von Ralf Seebold zu Manfred Schäfer erforderlich machte. Schäfer holte zehn Punkte aus vier Partien, etablierte die Mannschaft zu Weihnachten im Mittelfeld und übergab den Stab an Ramon Heil, der eigentlich nur noch ein wenig bei den Alten Herren kicken wollte. Der auch als Feldspieler eingeplante Heil zog sich noch in der Vorbereitung eine schwere Knieverletzung zu und fiel damit sowohl als ruhender Pol vor der Abwehr, als auch für das erste Rückrundenspiel aus. Dieses endete in dem bereits oben angerissenen Desaster gegen Italia Nauheim, das für einige Verunsicherung sorgte. Bis zum Saisonende punktete die Mannschaft allerdings immer dann, wenn es wirklich darauf ankam. Mehr aber auch nicht. Der Klassenerhalt wurde am vorletzten Spieltag mit dem 3:2 gegen die TSG Worfelden unter Dach und Fach gebracht, die Chance, noch einmal etwas für das Stammpublikum zu tun, aber am letzten Spieltag beim 4:5 gegen die SKG Bauschheim verpasst. Schade, denn mit dieser Partie verabschiedete sich umzugsbedingt mit Thorsten Däumler ein Kicker zum SV Hahn, der sich in den vergangenen zwei Jahren beim TSV sehr engagiert hatte und dem man einen schöneren Ausstand gewünscht hätte. Auf eine durchweg positive Saison können auch Tim Jünger und Marcus Köhler zurückblicken. Jünger wurde mit achtzehn Treffern Torschützenkönig vor Patrick Merbach (16). Köhler spielte eine hervorragende Rückrunde und erzielte einige entscheidende und spektakuläre Treffer. Sorgenkind der Saison war zweifellos die Defensivreihe mit mehr als zwei Gegentreffern im Schnitt. Am Ende standen 52 Punkte und 70:77 Tore, 16 Siege, 4 Unentschieden und 8 Niederlagen. In 19 Heimspielen holte der TSV 34 Punkte (11/1/7), auswärts lediglich 18, davon aber bereits 11 in der Vorrunde. Die Torschützen im Einzelnen: Tim Jünger (18), Patrick Merbach (16),Marcus Köhler und Benjamin Leussler (je 7), Erik Bahl (6), Thorsten Däumler (4) und Patrick Schäfer (3). Je einmal waren Benjamin Sorger, David Köster, Florian Krüger, Schaffner, Andreas Krichbaum, Tobias Werkmann und Gerrit Jost. Zwei Treffer steuerten die Gegner per Eigentor bei.