VfB Ginsheim II steigt in die Kreisoberliga Darmstadt / Groß-Gerau auf. TSV 03 Wolfskehlen setzt sich in der Aufstiegsrelegation gegen DJK/SSG Darmstadt und SC Viktoria Griesheim II je 1:0 durch.

Aufgrund des Aufstiegs von Wolfskehlen bleibt der SV Nauheim II in der Kreisliga A, obwohl in der Abstiegsrelegation gegen Alemannia Königstädten mit 1:3 und 1:1 unterlegen.

Aus der Kreisliga B steigt neben Königstädten der VfR Rüsselsheim auf.

Aus der Kreisoberliga steigt Hellas Rüsselsheim in die Kreisliga A ab.

SV 07 Raunheim steigt in die Kreisliga B auf. Genclerbirligi Bischofsheim verliert die Aufstiegsrelegation gegen den VfR Groß-Gerau II, steigt aber aufgrund des Aufstiegs des TSV Wolfskehlen in der Kreisliga A trotzdem auf.

TV Hassloch II scheitert in der Abstiegsrelegation an TSG Worfelden II erhält aber die Klasse aufgrund des Aufstiegs von Genclerbirligi. Einziger Absteiger ist Italia Nauheim.

Aus der Kreisliga D steigt neben Worfelden II noch Hellas Rüsselsheim II auf.

Erste Mannschaft: Meister zu werden wird überbewertet

Viel schöner ist es nämlich, über die Relegation aufzusteigen. Zu diesem Fazit könnte man kommen, wenn man die Atmosphäre bei den drei letzten entscheidenden Spielen um den Aufstieg in die Kreisoberliga miterlebt hat. Fakt ist: auf den letzten Drücker hat der TSV mit drei 1:0 Erfolgen doch noch den Aufstieg in die Kreisoberliga perfekt gemacht und einer turbulenten Saison ein Happy-End beschert. Der Aufstieg über Tabellenplatz 2 hat in Wolfskehlen Tradition, denn in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts schaffte das sowohl die erste Mannschaft auf ihrem Weg aus der heutigen Kreisoberliga über die Gruppenliga  in die damals viertklassige Landesliga, als auch die zweite Mannschaft von der B- in die A-Klasse Groß-Gerau.

Doch der Reihe nach. Die erste Fußballmannschaft des TSV 03 ging mit dem neuen Trainer Ralph Auth und mit dem Ziel in die Saison, um den Aufstieg in die Kreisoberliga mitzuspielen. Eine logische Vorgabe nach den beiden dritten Plätzen der Vorjahre. Einem denkbar schwachen Saisonstart mit der Heimniederlage gegen Gernsheim (1:2) ließ der TSV eine deutliche Leistungssteigerung folgen, kam bis zum Ende der Vorrunde u. a. zu glücklichen Erfolgen gegen die ambitionierten TSV Trebur und SV 07 Bischofsheim, verlor nur noch einmal zurecht gegen den VfB Ginsheim II und schien kurz vor Weihnachten nach dem tollen 6:1 Erfolg gegen den TSV Goddelau die Liga zu dominieren. Im letzten Spiel vor der Winterpause unterlag man dann aber völlig indisponiert in Stockstadt (0:1). Was sich dort angedeutet hatte, setzte sich trotz einer ordentlichen Vorbereitungsphase im Jahr 2013 fort. Die deutlichen Auftakterfolge in Gernsheim (6:2) und gegen den SV Nauheim II (3:0) kaschierten spielerisch dürftige Vorstellungen und schwache Defensivleistungen und mit der unglücklichen 1:3 Heimniederlage gegen Verfolger SV 07 Geinsheim II begann das große Nervenflattern. In den beiden folgenden Spielen in Trebur (0:1) und Bischofsheim (2:2) verlor man jeweils in der Nachspielzeit fünf wichtige Punkte, bei den Schlammfestspielen in Crumstadt kam man anschließend trotz sechzigminütiger Überzahl über ein 1:1 nicht hinaus und schon war der schöne Vorsprung aufgebraucht. Danach siegte man mit einem Kraftakt in den Schlussminuten 4:2 bei Italia Groß-Gerau, bevor der Tiefpunkt der Saison folgte: gegen den damaligen Tabellenvorletzten SG Raunheim lag man nach knapp achtzig Minuten noch mit 3:1 vorne, um sich dann durch die One-man-Show des vierfachen Torschützen Moulay Mansouri in der Nachspielzeit noch mit 3:4 geschlagen zu geben. Eine Woche später konnte man beim späteren Meister VfB Ginsheim II nur eine Halbzeit lang gefallen, unterlag schließlich mit 0:3 und fiel auf Tabellenplatz 4 zurück. Trainer Ralph Auth bot anschließend seinen Rücktritt an und der TSV akzeptierte, obwohl wissend, dass zunächst keine Alternative verfügbar war. Das nächste Spiel gegen den Tabellenletzten Eintracht Rüsselsheim (3:1) coachte Abteilungsleiter Horst Hammann. Er konnte zudem das letztjährige Trainergespann Ingo Röder / Mirko Richter von einem Wiedereinstieg bis zum Saisonende überzeugen. Ohne die große Verbundenheit der beiden beruflich stark engagierten Kultfiguren zum TSV wäre dieses kurzfristige Engagement wohl kaum möglich gewesen. Die beiden folgenden Partien in Walldorf (5:0) und gegen Klein-Gerau (6:1) zeigten eine vollkommen andere, weil viel selbstbewusster auftretende Wolfskehler Mannschaft. Der Saison-Showdown vor 800 Zuschauern in Goddelau endete mit einem verdienten 1:0 Erfolg und sicherte dem TSV die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Die Partie in Goddelau war für beide Seiten eines der emotionalen Highlights der letzten Jahrzehnte und dürfte den meisten Kickern wohl zeitlebens in Erinnerung bleiben. Gut die Hälfte der Betrachter war aus Wolfskehlen in den Nachbarort gepilgert. Torjäger Kai Riesle erzielte nach zwei Minuten bereits das Tor des Tages und sorgte in der Schlussminute des ersten Relegationsspiels bei Kreisoberligaabsteiger DJK / SSG Darmstadt ebenfalls für den goldenen Treffer. Da der zweite Konkurrent um den Aufstieg, Viktoria Griesheim II die Darmstädter anschließend 4:0 vom Platz fegte, musste der TSV die letzte Partie gegen Griesheim unbedingt gewinnen, um aufzusteigen. Das Drehbuch der letzten Partie hätte nicht besser sein können, denn sie fand zum Abschluss der dreitägigen Jugendturniere an der Sandkaute statt. Bei strahlendem Sonnenschein pilgerten hunderte Zuschauer zum Wolfskehler Sportgelände, nach vorsichtigen Schätzungen dürften mehr als 1.000 Personen dem Spiel beigewohnt haben. Die anderen Ortsvereine unterstützten den TSV tatkräftig, die Feuerwehr regelte den Verkehr und die Kerweborsch sorgten gemeinsam mit der zweiten und dritten Mannschaft für eine stimmungsvolle Choreographie. Griesheim reiste als Favorit an, war sich seiner Sache aber scheinbar zu sicher, denn nach einer von den Gästen überlegen geführten Anfangsphase fand unsere Mannschaft bis zur Pause immer besser in die Partie und ging nach dem Seitenwechsel in Führung, als Kai Riesle nach einem Pass Fabian Winters der Gästeabwehr entlief und Giuseppe Messinese die punktgenaue Flanke nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Danach vergab unsere Mannschaft die eine oder andere dicke Konterchance und musste so bis zum Schlusspfiff des hervorragenden Referees zittern. Umso größer war der Jubel nach dem Abpfiff und bei den anschließenden Feierlichkeiten. Der Dank der Abteilung gilt in erster Linie dem Trainergespann Röder / Richter das sich mit dem Aufstieg in der Vereinschronik ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt hat. Danke auch an Andreas Harnischfeger vom Autohaus Brass in Pfungstadt für die fortwährende Unterstützung und an unsere Jugendtrainer um das Ehepaar Thomas und Kira Bork für die perfekte Organisation des letzten Relegationsspiels und den daraus resultierenden würdigen Rahmen.

33 Pflichtspiele bestritt der TSV in der abgelaufenen Saison, nämlich 30 Punktspiele, 2 Relegationsspiele und 1 Pokalspiele. In allen diesen Spielen war Kai Riesle an Bord, der zudem noch mit 22 Toren und ähnlich vielen Vorlagen zum Torschützenkönig avancierte. In nur einer Partie musste der erfolgreichste Torschütze des vorletzten Jahres, David Ulrich, pausieren, der diesmal auf 12 Treffer kam. Genauso viele Tore erzielten die Nummer 2 der Scorerliste, Kevin Wolf, und Marcus Köhler. Alle 23 eingesetzten Spieler und ihre Torerfolge: Kai Riesle (33 Spiele / 22 Tore), David Ulrich (32 / 12), Kevin Wolf (30 / 12), Boris Jäger (30 / 4), Andreas Krichbaum (30 / 3), Christian Kummer (30 / 1), Marcus Köhler (29 / 12), Christopher Metzger (25 / 0), Tim Jünger (23 / 9), Patrik Merbach (22 / 6), Tibor Tschöpe (21 / 2), Gerrit Jost (18 / 0), Alexander Dörr und Kevin Reinke (je 17 / 0), Jonas Kursch (16 / 0), Fabian Winter (15 / 3), Marcel Hinterschied (15 / 0), Timo Epple (14 / 0), Giuseppe Messinese (12 / 5), Patrick Harnischfeger (3 / 0), sowie Christoph Schaffner und Malte Tschöpe (je 1 / 0).

Zweite Mannschaft belegt Rang 3

Die zweite Mannschaft spielte unter ihrem neuen Trainer Alex Pabst eine tolle Saison und belegte in der Abschlusstabelle den dritten Platz. Damit wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Wäre die Mannschaft nicht mit jeweils drei Niederlagen aus der Sommer-  und Winterpause gestartet, hätte sie sogar ins Rennen um den Aufstieg eingreifen können, da man ansonsten nur noch eine Partie verlor. Doch so kosteten die bereits seit Jahren unter den unterschiedlichsten Coaches anhaltenden Startprobleme zumindest die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Alex Pabst ist es gelungen, um Routiniers wie Jeffrey Hlanguyo, Benjamin Leussler, Benjamin Sorger, Stefan Müller oder Tobias Werkmann aus durchweg blutjungen Akteuren eine eingeschworene Gemeinschaft zu formieren, die zwar bei 42 eingesetzten Akteuren mit ständig wechselnden Formationen antreten musste, aber immer einen äußerst homogenen Eindruck hinterließ. Besonders bei den Siegen gegen die Spitzenteams aus Raunheim (5:1) und bei Genclerbirligi Bischofsheim - das Wolfskehler 5:2 kostete den damals zuhause noch ungeschlagenen Tabellenführer wohl die Meisterschaft - wurde das ganze Potenzial der Mannschaft deutlich. Am Ende verbuchte man 93:39 Tore und 65 Punkte und stellte mit Patrick Engert, der in 20 Spielen 19 Treffer erzielte, den drittbesten Torjäger der Liga. Da die letzte, bedeutungslose Partie in Goddelau aufgrund der Witterung abgesagt und als Unentschieden gewertet wurde, bestritt die zweite Mannschaft nur 29 Begegnungen. Die "gute Seele" des Teams, der 38jährige Jeffrey Hlanguyo, musste dabei nur dreimal pausieren und kam auf 26 Einsätze, gefolgt von Benni Sorger (24) und Youngster Daniel Hübner (23). Torschützenkönig wurde wie erwähnt Patrick Engert, gefolgt von  den "quotenbesten" Gerrit Jost  (11 Tore in 11 Spielen) und Patrik Merbach (10 Tore in 8 Spielen) sowie Jeffrey Hlanguyo mit 9 Treffern. Die zweite Mannschaft setzte insgesamt unglaubliche 42 Spieler ein, was vor allem den Verletzungsproblemen der Hinrunde geschuldet war. Die Einsätze im Einzelnen: Jeffrey Hlanguyo (26 Spiele / 8 Tore), Benjamin Sorger (24 / 4), Daniel Hübner (23 / 3), Malte Tschöpe (22 /1), Stefan Müller (22/0), Orkun Erdinc (21/0), PAtrick Engert (20/19), Benjamin Leussler (19/3), Bastian Bopp (19/2), Patrick Harnischfeger (17/6), Tobias Werkmann (17/2), Richard Kursch (16/2), Jan Ewald und Jonas Kursch (je 16/0), Yannick Jung (15/1), Gerrit Jost (11/11), Patrik Merbach (8/10), Felix Schulz (8/5), Robert Anthes und Kevin Reinke (je 7/1), Tibor Tschöpe (7/0), Thomas Wolf (6/0), Alex Bergsträßer, Kevin Dewit und Alex Dörr (je 5/0), Tim Jünger (4/2), Tobias Behrendt (4/1), Kai Riesle (2/4), David Ulrich (2/2), Ralf Engeroff, Timo Epple und Christoph Schaffner (je 2/0), Enrico Alonso, Marcel Hinterschied, Boris Jäger, Jens Kaltenmorgen, Andreas Krichbaum, Christian KUmmer, Christopher Metzger, Sebastian Werner, Fabian Winter, Nils Winter (je 1/0).

Wolfskehler Teams auch in Sachen Fairness Spitze

Die beiden ersten Fußballmannschaften des TSV 03 Wolfskehlen haben in der abgelaufenen Saison nicht nur recht erfolgreich gespielt, sie haben sich auch durch ihre Fairness gegenüber Gegnern und Schiedsrichtern ausgezeichnet. Beide Teams gewannen die jeweilige Fairplay-Wertung ihrer Klassen, die aus der Anzahl der gelben Karten und der Platzverweise errechnet wird. Die erste Mannschaft blieb dabei vollkommen ohne rote Karte und musste nur drei Ampelkarten gegen Fabian Winter, Andreas Krichbaum und Tibor Tschöpe hinnehmen. Kurios dabei ist, dass Krichbaum und Tschöpe in allen anderen Partien ohne Verwarnung blieben. Die zweite Mannschaft musste sogar nur zwei Ampelkarten gegen Malte Tschöpe und Bastian Bopp hinnehmen. Bopp sah zudem im letzten Saisonspiel eine allerdings vollkommen ungerechtfertigte rote Karte.

Dritte Mannschaft für Playoffs qualifiziert

Die dritte Mannschaft steht Anfang Juni 2013 erst kurz vor dem Ende der Hauptrunde der Freizeitteams des Kreises Groß-Gerau. Das Team von Daniel Schnölzer und Sebastian Mann hat fünf seiner sechs Partien gewonnen, führt die Tabelle an und hat sich bereits für das Halbfinale der vier besten Teams qualifiziert. Darüber hinaus hat man etwas ersatzgeschwächt an einem Hallenturnier in Königstädten teilgenommen und sich dort mit Platz 7 in der Mitte des Teilnehmerfeldes platziert. Mitte Juni wird die Mannschaft ein Freundschaftsspiel auf dem Großfeld bestreiten und danach entscheiden, ob sie künftig weiter in der Kurzfeldrunde antritt oder als erste dritte Mannschaft im Kreis Groß-Gerau in der Kreisliga D startet. Kader: Tobias Behrendt (6 Spiele / 0 Tore), Enrico Alonso (6/4), Patrick Kurath (6/0), Maged Abdelkerim (5/0), Kevin Dewit (5/1), Dominic Hammann (5/1), Alexander Turnsek (5/1), Marius Winkler (5/6), Nils Winter (5/0), Jonas Bopp (4/0), Simon Engel (4/0), Daniel Schnölzer (4/2), Stefan Müller (3/0), Paul Gerlach (2/1), Thomas Wolf (2/3), Markus Baumhardt (1/3), Mark Breitwieser (1/0), Yannick Jung (1/0), Christoph Mann (1/0).