Liegt man nach zehn Minuten mit 3:0 und nach fünfundzwanzig Minuten mit 4:1 vorne und spielt am Ende 4:4 (4:2) Unentschieden, so ist man normalerweise nicht unbedingt zufrieden. Doch nach dem Spiel der ersten Mannschaft gegen die SG Schneppenhausen / Italia Weiterstadt überwog bei den meisten Anhängern die Überzeugung, dass man mit dem Remis gut leben kann - auch wenn das Zustandekommen des Ausgleichstreffers in den Schlussminuten und der letzte Angriff des TSV (vorsichtig ausgedrückt) auch eine andere Bewertung des Referees ermöglicht hätten. Bereits mit dem ersten Angriff ging das Team von Giuseppe Messinese in Führung. Ein weiter Diagonalball Fabian Winters fand Pascal Maier und dessen Zuspiel drückte David Ulrich ins Netz. Nur eine Minute später trafen die Gäste den Pfosten und eine weitere Zeigerumdrehung danach legte Kai Riesle das 2:0 für Pascal Maier auf. In diesem Rhythmus ging es weiter. Schneppenhausen drängte, der TSV traf. Kurios das 3:0, als ein Befreiungsschlag Tobias Keims in Richtung des in Abseitsposition stehenden David Ulrich flog, doch weil dieser nicht eingriff schnappte sich Pascal Maier das Leder, zog auf und davon und netzte ein. Bald darauf der erste Gästetreffer, dem zwar ein dicker Patzer der Wolfskehler Hintermannschaft voraus ging, der aber trotzdem stark nach Abseits roch. Doch alles schien wieder gerade gerückt, als Mario Fuchs in die Mitte passte und Kai Riesle mit etwas Glück das 4:1 erzielte. Das war es dann aber auch für lange Zeit mit der Wolfskehler Offensivkraft. Die Gäste übernahmen endgültig das Kommando, vergaben aber beste Gelegenheiten und hätten kurz vor der Pause eigentlich den fünften Wolfskehler Treffer hinnehmen müssen: Marcus Köhler startete ein tolles Solo und schoss knapp am Tor vorbei, übersah dabei aber den einsam am langen Eck lauernden David Ulrich. Wenig später schien die denkwürdige erste Hälfte mit einer Ecke für den TSV zu Ende zu gehen, doch unsere Mansnchaft versäumte einen zielstrebigen Abschluss und Haris Caluk schnappte sich das Leder, lief über achtzig Meter unbehelligt Richtung Wolfskehler Tor und erzielte quasi mit dem Halbzeitpfiff das 2:4. Das beflügelte die SG offensichtlich gewaltig, denn nach dem Seitenwechsel spielten nur noch die Gäste. Zwar traf Fabian Winter noch einmal die Latte des gegnerischen Tores, doch das war nichts gegen die Flut an Torgelegenheiten, die sich Schneppenhausen erspielte. Gefühlte zehn Mal tauchten Spieler der SG alleine vor Jonas Kursch auf, doch der Wolfskehler Keeper hielt, was zu halten war und auch den einen oder anderen mehr. Was den Gästen zusätzlich in die Karten spielte war, dass nach der Pause offensichtlich ohne Abseitsregel gespielt wurde. Der Referee begründete das später kurioserweise damit, dass er bei der Hitze läuferisch am Ende war und von seiner Position am Mittelkreis die Entscheidungen nicht einwandfrei fällen konnte. Doch damit die Überlegenheit der SG zu begründen wäre falsch. Vielleicht hatte der eine oder andere Wolfskehler Spieler die Partie zu früh abgehakt und konnte den Schalter nicht mehr umlegen. Die Offensive des TSV jedenfalls wirkte platt und unterband den Aufbau der Gäste nicht mehr, im Mittelfeld kam man nicht mehr in die Zweikämpfe und die Abwehr schien in den Duellen mit den cleveren Stürmern teilweise überfordert. Besonders der bereits erwähnte Caluk konnte schalten und walten wie er wollte und initiierte fast jeden Angriff. Zwanzig Minuten vor dem Ende kamen die Gäste zum Anschluss und liefen anschließend im Zwei-Minuten-Takt alleine auf Kursch zu. Doch geschlagen geben musste sich der überragende Wolfskehler Keeper erst in der 86. Minute und das aus einer nun eindeutigen Abseitsposition. Jetzt schien auch das Unentschieden in Gefahr, doch plötzlich hatte der TSV noch eine Riesenchance. Kai Riesle lief seinem Kontrahenten davon und wollte auf David Ulrich passen, doch dieser wurde beim Torschussversuch von hinten von den Beinen geholt. Der Unparteiische hob die Pfeife an den Mund, doch zur Überraschung aller pfiff er nicht den fälligen Elfmeter, sondern das Spiel ab, obwohl die zweite Hälfte gerade 45 Minuten alt war und zwei längere Verletzungsunterbrechungen und eine Trinkpause gesehen hatte. Nun, nachdem die erste Erregung verpufft war, konnte man sich auf Wolfskehler Seite auch mit einem Punkt arrangieren.
Es spielten: J. Kursch, Köhler, Keim, Krichbaum, Fuchs, Riesle, Maier, Winter, Wolf, Merbach, Ulrich, Epple, Reinke und Simon Spengler.