Sie sind hier: Startseite > Tischtennis > Chronik > Der Wiederbeginn 1976

Chronik

Der Wiederbeginn 1976

Im Jahre 1964 zog Willi Bischoff mit seiner Familie von Griesheim nach Wolfskehlen und hatte in der Heinrich-Heine-Straße eine Wohnung gemietet. Seit seiner frühen Jugend war er mit Tischtennis verbunden. Er spielte als Jugendlicher, und dann auch noch später in verschiedenen Vereinen und Mannschaften Fußball und Tischtennis.

Durch einen 3-Schichten-Dienst in einer Darmstädter Firma, war dies in Wolfskehlen nicht mehr möglich, ein regelmäßiger Trainingsbesuch oder regelmäßiges Spielen hatte er aufgegeben. Als einzige Möglichkeit blieb ihm, bei der Betriebsmannschaft seiner Firma in Darmstadt mitzuspielen - so kam er nie ganz weg vom Tischtennissport.

1974 begann er in der Lahnstraße in Wolfskehlen ein eigenes Häuschen zu bauen. Als er, während der heißen Bauphase an einem Nachmittag, die Baustelle verließ, um bei seiner Betriebsmannschaft in einem wichtigen Tischtennisspiel mitzuwirken, fragte ihn sein damaliger Nachbar Günther Müller aus der Heinrich-Heine-Straße, der ihm mit einigen Ratschlägen beim Bauen sehr geholfen hatte, warum er eigentlich nicht in Wolfskehlen Tischtennis spielen würde? Es folgten einige Monate später weitere Gespräche, und er hatte schon Lust bekommen, jetzt, da er keinen 3-Schichten-Dienst mehr machte, in seiner „Heimatgemeinde“ Wolfskehlen Tischtennis zu spielen.

Nach weiteren Gesprächen mit dem damaligen 1. Vorsitzenden des TSV Wolfskehlen, Manfred Gollenbeck, stellte sich heraus, dass der Spielbetrieb der Tischtennis-Abteilung seit längerer Zeit ruhe, man sich aber beim TSV freuen würde, wenn jemand die Abteilung wieder zum Leben erweckt. Es seien noch einige Spielgeräte, sprich Tische vorhanden, aber Geldmittel um neue Geräte anschaffen zu können, ständen im Moment nicht zur Verfügung.

So begab sich Willi Bischoff im Herbst 1976 zusammen mit Rolf Heiß, der damals die „Nebensparten“ im TSV-Hauptvorstand vertrat, zum Bürgerhaus, um dort in einem Unterstellraum, das vorhandene Material zu sichten. Was er da vorfand war nicht gerade ermutigend. Aber nun hatte er die Sache einmal angefangen, jetzt wollte er diese auch durchziehen. Mit Hammer, Nägeln und Schrauben wurden die Holzböcke repariert und standfest gemacht. Bei Albert Kummer konnte er ein paar Rähmlinge bekommen und so konnten die vier vorhandenen „halben Tische“ zu zwei einigermaßen brauchbaren Tischen zusammengefummelt werden. Wenn auch nicht alle Ecken und Kanten vorhanden waren und die Oberflächen nicht ganz eben waren, dies war im Moment nicht so wichtig. Zwei kaputte Netze wurden von Willi´s Frau geflickt und Spannschnüre durchgefädelt. Damit waren erst mal die Voraussetzungen geschaffen - es konnte also wieder losgehen. Tischtennisbälle hatte er noch in seiner Sporttasche gefunden und er besaß auch noch drei Tischtennisschläger. Jetzt fehlten eigentlich nur noch die Spieler.

Durch einen „Aufruf“ in den damaligen „Wolfskehler Gemeindenachrichten“ wurden Interessenten fürs Tischtennisspielen gesucht. Wer mitmachen möchte, solle sich donnerstags im Bürgerhaus-Saal einfinden. Gleich beim ersten Mal kamen fünf „Wolfskehler“, die Interesse am Tischtennisspielen hatten. Jede Woche kamen neue Interessenten dazu. Auch Schüler und Jugendliche fanden den Weg ins Bürgerhaus. So konnten Freundschaftsspiele mit benachbarten Vereinen ausgetragen werden. Als dann auch noch einzelne Spieler, die als Jugendliche schon mal beim TSV Wolfskehlen spielten, sich aber dem „Tischtennisverein Goddelau“ angeschlossen hatten, wieder zurückkamen, wurden Mannschaften beim Hessischen Tischtennis Verband (HTTV) gemeldet und ein geregelter Spielbetrieb in der untersten Kreisklasse aufgenommen.

  • Die Tischtennisgruppe nach Wiederbeginn; von links: Rolf Heiß, Willi Bischoff, Alfred Kaufhold, Rolf Mayer, Jürgen Weißmann, Rudolf Tapp, Walter Dingeldein, knieend: Sybille Papst, Ralf Kaufhold, Andrea Molter, Jürgen Bischoff, Elke Roth

1979 war ein Meilenstein in der Wolfskehler Tischtennisgeschichte, als Willi Bischoff im TSV-Hauptvorstand die Eigenständigkeit der Tischtennisabteilung einforderte und mit Mehrheit auch beschlossen wurde. Rolf Heiß sei hier gedankt, der bis dahin Tischtennis im Hauptvorstand gut vertreten hatte. Bischoff, der seit Wiederbeginn im Herbst 1976 inoffizieller Abteilungsleiter war, konnte so nun auch offiziell als Abteilungsleiter gewählt werden und die Interessen der Abteilung im Hauptvorstand einbringen. Gleichzeitig wurde ein kompletter Tischtennisvorstand, mit stellvertretendem Abteilungsleiter, Jugendleiter, Pressewart, Kassenwart, Gerätewart und Vergnügungsausschuss gewählt, da Bischoff die vielfältigen ehrenamtlichen Aufgaben nicht mehr alleine bewältigen konnte. Weitere ehrenamtliche Helfer fanden sich, bereit Aufgaben zu übernehmen. Lange Wegbegleiter, in verschiedenen und mehrfachen Funktionen waren Rudolf Tapp und Rolf Mayer. Auch Walter Radsick, als Jugendleiter und Klaus-Peter Keicher, der Jugendleiter, Trainer und sogar ein Jahr Abteilungsleiter (1982) war, verdienen es hier erwähnt zu werden. Die ersten Erfolge stellten sich ein - Meisterschaft und Aufstieg folgten. Eine gut funktionierende und anerkannte Sparte innerhalb des TSV wuchs heran, und die sportlichen Erfolge konnten sich sehen lassen. Aufstieg in höhere Spielklassen aller Mannschaften waren die Folge - neue Mannschaften wurden gebildet. Der TSV 03 Wolfskehlen wurde wieder zu einer festen Größe im Tischtennissport im Kreis Groß-Gerau, wie sich einige Jahre später zeigen sollte sogar darüber hinaus.

Suche

Termine

    Keine Einträge gefunden

» Terminübersicht