Drei Siege und ein Unentschieden aus vier Spielen, nur ein bedeutungsloser Gegentreffer bei 8:1 Toren: das riecht förmlich nach Turniersieg. Doch weit gefehlt. Ein etwas doofer Modus bescherte den Alten Herren bei ihrer traditionellen Pfingsturnierteilnahme in Unken (Österreich) lediglich den fünften Platz. Dabei waren die Erwartungen aufgrund der einen oder anderen kurzfrisitgen Absage von vorneherein nicht sonderlich hoch gewesen. Zwar standen in der ersten Partie gegen Sparta Nijkerk (Holland) noch elf gesunde Spieler auf dem Feld, doch musste mangels glernten Torhüters bereits hier Reiner Schäfer das Tor hüten. Nach früher 3:0 Führung durch Artur Bopp, Horst Hammann und Martin Ewald schaltete man zwecks Kräfteschonung zurück und siegte nach zwei weiteren Toren von Martin Ewald und dem eingewechselten Delegationsmitglied Dieter Müller, bei einem Gegentreffer in der Schlusssekunde "nur" mit 5:1. Im Nachhinein verspielte man hier durch das zeitige Zurückstecken die Halbfinalteilnahme. Im zweiten Spiel gegen den letztjährigen Turnierzweiten FC Haimhauser München hatte man bereits mit Aufstellungssorgen zu kämpfen. Jens Turnsek verletzte sich früh und musste durch Dieter Müller ersetzt werden, der wiederum nach zehn Minuten die blau-rote (!) Karte sah, weil ein neutraler Zuschauer sich (zurecht) über eine nicht geahndete Notbremse an Martin Ewald mokiert hatte. Zwar mit gutem Gehör, aber mit unzureichendem Sehvermögen ausgestattet würfelte der junge Referee Müller als vermeintlichen Täter aus und stellte ihn vom Platz. Mit einem Mann weniger schien der TSV gegen die deutlich jüngeren und spielstarken Freizeitkicker, die sogar über Prominenz aus der Jugendabteilung von 1860 München verfügten, auf verlorenem Posten, zeigten aber ihre stärkste Turnierleistung. Reiner Schäfer parierte die einzige Gelegenheit der Münchener, einen Freistoß, prächtig und auf der Gegenseite erspielte sich der TSV durch Martin Ewald und Artur Bopp zwei "Hundertprozentige". Da aber beide scheiterten, blieb es beim 0:0, was für den TSV letztlich nur Gruppenplatz 2 bedeutete, weil München abschließend die alkoholgeschädigten Holländer in den Schlußminuten maßgerecht mit 6:0 abservierte. Hier zeigte sich die Tücke des Modus. Anstatt wie in den vergangenen Jahren mit zwei Sechsergruppen die Finalteilnehmer auszuspielen, setzte der Veranstalter diesmal auf drei Vierergruppen, von denen sich nur die jeweils Ersten für das Halbfinale qualifizierten. In drei der vier Gruppen setzte sich dabei jeweils die Mannschaft durch, die bei Punktgleichheit das letzte Spiel gegen die schwächste Gruppenmannschaft bestreiten durfte. Zu jeder Menge Taktierens kamen auch noch Pausen von bis zu fünf Stunden für die einzelnen Mannschaften, die so manchen Hobby- und AH-Kicker regelrecht "einrosten" ließen. Für unsere Mannschaft blieb damit nur die Platzierungsrunde um die Plätze 5 bis 8, die sie nach zwei Siegen gegen HSV Wickede Dortmund (1:0/Horst Hammann) und den Veranstalter TSV Unken (2:0/Artur Bopp, Horst Hammann) souveräner als die Ergebnisse vermuten lassen für sich entschied. Aufgrund der akuten Personalnot mussten in diesen beiden Partien sogar der aufgrund einer Leistenverletzung bewegungsunfähige Teammanager Volker Ewald und der technische Direktor Benny Wendt, mit 59 Jahren ältester Turnierspieler, das Wolfskehler Trikot überstreifen. Außerhalb des Fußballplatzes erlebten die Reiseteilnehmer drei herrliche Tage bei frühlingshafter Witterung und genossen an den Abenden die tolle Atmosphäre im jeweils mit weit mehr als tausend Menschen gefüllten Festzelt.
Es spielten: J. Turnsek, K.H. Ewald, V. Ewald, M. Ewald, H. Wüstling, D. Müller, J. Wendt, M. Schaffner, S. Engel, H. Hammann, A. Bopp, R. Schäfer, M. Schäfer und T. Weissmann, der aufgrund der Personalknappheit nach einem telefonischen Notruf seinen Urlaub am Chiemsee unterbrach und in einem Spiel aushalf..