...hat sich das angefühlt. Durch einen 1:0 (0:0) Erfolg im Relegationsrückspiel beim C-Ligavizemeister Concordia Gernsheim II hat die zweite Fußballmannschaft des TSV 03 den Klassenerhalt in der Kreisliga B gesichert und ihrem scheidenden Trainer Ferenc Radics damit einen perfekten Abschied bereitet. Aufgrund seines Hausbaus will Radics im kommenden Jahr kürzer treten. Sein Nachfolger wird der bisherige Co-Trainer der ersten Mannschaft, Orkun Erdinc. In Gernsheim hatte Radics erneut mit personellen Problemen zu kämpfen. Nach dem Hinspiel fielen die Angreifer Fabian Dietz, Patrick Engert und Shafe Pal verletzt aus und auch die eigentlich eingeplanten Tim Jünger und Patrik Merbach mussten passen. Überhaupt standen mit Christian Kummer, Gerrit Jost und Nelmin Imamovic nur noch drei Akteure des Teams in der Anfangsformation, das vor gut vier Wochen Vizemeister SC Astheim ein 2:2 abgetrotzt hatte. Zu allem Übel musste der beim 1:1 im Hinspiel überragende Kummer nach nur zehn Spielminuten ebenso wie Gernsheims Tim Linnert mit einer Kopfverletzung ausgewechselt werden, nachdem beide im Luftkampf zusammengerauscht waren. Für Kummer kam der A-Junior Tim Hammann, der nur aufgrund der erwähnten Ausfälle in den Kader gespült wurde, dann aber links in der Viererkette nicht nur eine bärenstarke Leistung ablieferte, sondern auch noch den Siegtreffer erzielte. Eine der vielen Geschichten dieses Spiels, in dem die Concordia ähnlich wie vor einer Woche beherzt loslegte und schon in der zweiten Minute eine dicke Kopfballchance besaß. Doch der TSV war taktisch vorzüglich eingestellt und ließ mit seiner starken defensiven Formation ansonsten nur wenig zu. Die Innenverteidiger Bastian Bopp und Yannick Jung hatten den 147 Tore-Sturm der Gastgeber gut im Griff und was noch durchkam wurde eine sichere Beute von Alte Herren-Keeper Ralf Engeroff, der mit stoischer Ruhe agierte und damit seinen Vorderleuten die anfangs spürbare Nervosität nahm. Mit zunehmender Spieldauer wurde der TSV mutiger und inszenierte über die zentralen Mittelfeldspieler Paul Arnold und Christoph Schaffner schnelle Gegenangriffe, die ihrem Team bis zur Pause drei große Gelegenheiten einbrachten. Dabei stand zweimal Gerrit Jost im Blickpunkt, der zunächst nach Vorarbeit des fleißigen Dominic Nusser aus halblinker Position knapp am Tor vorbei schoss und dann nach einer schnellen Ballstaffette fast von der Mittellinie alleine aufs Tor zustrebte, mit seinem Flachschuss aber am Pfosten scheiterte. Die dritte Chance hatte der letzte verbliebene Angreifer Nelmin Imamovic, als er freistehend die Hereingabe des lauffreudigen Thomas Wilfers nicht richtig traf. Die letzten Minuten vor der Pause gehörten wieder der Concordia, die aus spitzem Winkel den Außenpfosten traf und aus halbrechter Position den Ball überhastet über das Tor schoss. Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber optisch überlegen, bauten im Mittelfeld gefällig auf, wurden in Tornähe aber zunehmend ratloser, weil auf den Flügeln gegen den abgeklärten Timo Epple und Tim Hammann kaum ein Durchkommen war. Doch eine Chance bekam der SVC, die beste des Spiels, im Nachhinein wahrscheinlich der Knackpunkt der Partie. Ein Pass in die Nahtstelle der Wolfskehler Abwehr, die zudem vergeblich auf eine Abseitsposition hoffte, brachte Gernsheim in eine 3:1 Situation, der folgende, an sich perfekte Querpass hebelte die letzte Verteidigungslinie des TSV aus, doch der am Fünfmeterrand vor dem leeren Tor lauernde Angreifer drosch den Ball nicht nur über dasselbe, sondern auch über den angrenzenden Fangzaun. Nun wurden beim favorisierten Aufstiegsaspiranten leise Zweifel am Erfolg spürbar, während sich die Wolfskehler Elf immer mehr an ihrer eigenen Leistung berauschte. Bastian Bopps Freistoß aus großer Distanz war ein erstes offensives Signal und plötzlich waren auch die zuvor mit Defensivaufgaben ausgelasteten Flügel Gerrit Jost und Thomas Wilfer wieder besser im Spiel. Eine Viertelstunde vor Schluss erarbeitete sich Jost gegen einen übernervösen Abwehrspieler die erste Ecke im zweiten Durchgang, Nelmin Imamovic brachte sie perfekt nach innen und der sich frei schleichende Tim Hammann köpfte die Kugel mühelos ins Tor. Nun hatte der TSV endgültig Oberwasser. Yannick Jung und Bastian Bopp gewannen alle ihre Zweikämpfe und der lange erkrankte Bopp, mit dessen Rückkehr ins Team der Klassenerhalt eng verbunden ist, verstieg sich sogar zum einen oder anderen Kabinettstückchen. Die souveränen Epple, Arnold und Schaffner waren auch in engen Situationen immer anspielbar und sorgten so dafür, dass auf Wolfskehler Seite nie Hektik aufkam. Ganz am Ende musste Ralf Engeroff noch einen Distanzschuss über die Latte wischen, aber das tat er genauso unaufgeregt wie er sich in den 94 Minuten zuvor präsentierte. Dann war es endlich vollbracht: Klassenerhalt!
Es spielten: Ralf Engeroff, Yannick Jung, Bastian Bopp, Christian Kummer (Tim Hammann), Timo Epple, Thomas Wilfer, Paul Arnold, Christoph Schaffner, Gerrit Jost, Dominic Nusser (Simon Funke) und Nelmin Imamovic (Torben Hammann).