...und da war sie auf einmal vorbei, die erste Saison nach dem Wiederaufstieg in die Kreisoberliga. Gerade hatte sich die erste Mannschaft im ersten Spiel nach der Winterpause durch einen nicht unbedingt erwarteten 2:1 Erfolg gegen die Spvgg. Seeheim-Jugenheim ein wenig von der Abstiegszone abgesetzt. Klar hatte man Corona kommen sehen, doch wie im richtigen Leben die Auswirkungen der Pandemie, im Falle des Amateurfussballs den (alternativlosen) Saisonabbruch, irgendwie unterschätzt. Bis dahin hatte das Team von Ingo Röder eine starke Saison abgeliefert, obwohl die Rahmenbedingungen nicht die besten waren. Von den langjährigen Leistungsträgern Kevin Wolf und Richard Kursch hatte man sich verletzungsbedingt und schweren Herzens verabschieden müssen und Kevin Reinke und Nils Peter fielen ebenfalls aufgrund gravierender Blessuren weitgehend aus. Doch Trainer Ingo Röder holte aus dem kleinen Kader heraus, was herauszuholen war, zog mit Rafe Pal einen Angreifer aus dem Hut, der zuvor hobbymäßig in der dritten Mannschaft unterwegs war und gerade in den kritischen Phasen im Herbst enorm half und impfte seiner Elf ein solides Selbstvertrauen ein. Das führte nach den Auftaktniederlagen gegen die Spitzenteams Groß-Gerau und Biebesheim zu ersten Erfolgen gegen Traisa und RW Darmstadt II, ebenfalls Teams aus dem oberen Tabellendrittel. Und so richtete sich der TSV immer etwas knapp oberhalb der Abstiegszone ein. Wirklich enttäuscht hat unsere Mannschaft nur bei der Heimniederlage gegen Hellas Rüsselsheim, doch ansonsten punktete sie konstant gegen die Rivalen aus der unteren Tabellenhälfte und zeigte sich bis zur Winterpause durchaus konkurrenzfähig gegen die Überflieger der Kreisoberliga. Im Rückspiel gegen Biebesheim und bei RW Walldorf II (jeweils 2:4) wurde man unter Wert geschlagen und beim Meister FCA Darmstadt kassierte man erst in der Nachspielzeit das entscheidende 1:3. Chancenlos war man lediglich in der Rückrundenpartie in Groß-Gerau (0:6). Pech hatte man bei der Niederlage in Messel, Glück beim Kerweerfolg gegen Bickenbach. Durch das 3:3 Unentschieden nach 2-Tore-Rückstand bei RW Darmstadt II ging man mit breiter Brust in die Winterpause und bestätigte den positiven Trend durch den eingangs genannten, gelungenen Wiedereinstieg gegen Seeheim. Fünf Rückrundenspiele gegen die Tabellenzweiten bis -sechsten der Liga waren absolviert, das Punktesammeln Richtung "gesicherter Mittelfeldplatz" hatte begonnen und dann war von einem Tag auf den anderen Schluss. Irgendwann im Juni 2020 wurde die Saison abgebrochen, der Klassenerhalt stand fest, doch das war irgendwie nebensächlich. Zwanzig Punkt- und zwei Pokalspiele bestritt unsere erste Mannschaft, Keeper Jonas Kursch kam auf 21 Einsätze, Kai Riesle auf deren 20 und Pascal Mier auf 19. Youngster Tom Tietzen etablierte sich mit 17 Spielen bereits in seinem ersten Aktivenjahr. Kai Riesle war mit 12 Treffern auch erfolgreichster Torschütze, gefolgt von Hendrick Brodhecker (7). Folgende Spieler wurden eingesetzt: Falk Breunig (1 Spiel/1 Tor), Hendrick Brodhecker (18/7), Johann Czarnecki (1), Fabian Dietz (3/1), Falco Eberling (17/1), Patrick Engert (1), Timo Epple (13), Tim Hammann (18/1), Patrick Harnischfeger (15), Yannick Jung (14/1), Tobias Keim (18/1), Moritz Knoche (15/1), Christian Kummer (7/1), Jonas Kursch (21), Pascal Maier (19/3), Rafe Pal (16/5), Christopher Peter (4/1), Nils Peter (1/1), Kevin Reinke (1), Kai Riesle (20/12), Falk Samstag (14/2), Christoph Schaffner (2), Marlon Schaffner (5/1), Stefan Spengler (4/1), Tom Tietzen (17), Malte Tschöpe (13).
Die zweite Mannschaft wurde nach dem Saisonabbruch auf Platz 8 gewertet - da hatte man sich mehr erwartet und da war auch mehr drin. Doch das Team von Orkun Erdinc litt sehr unter dem verletzungsbedingt dünnen Kader der ersten Garnitur sowie eigenen langfristigen Ausfällen (Bopp, M. Czarnecki, Nold und C. Peter) und fand nie zu voller Leistungsstärke. Die stattliche Anzahl von 39 eingesetzten Akteuren symbolisiert Erdincs Dilemma: das Fehlen einer eingespielten Stammformation. Was die Mannschaft tatsächlich drauf hatte, bewies sie beim 2:2 im Hinspiel beim Aufsteiger in Goddelau, als man den Ausgleich erst in der Nachspielzeit hinnehmen musste oder beim souveränen Erfolg in Dornheim. 19 Spiele bestritt die "Reserve" und der "ewige" Gerrit Jost war mit 15 Einsätzen einmal mehr am häufigsten dabei. Ihm am nächsten kamen Simon Funke und Kevin Kleinböhl mit jeweils 14 Spielen. Rafe Pal traf mit sechs Toren in drei Spielen am häufigsten, auch hier ließ sich Gerrit Jost mit 4 Treffern nicht lumpen, genauso häufig trafen Hendrik Brodhecker, Patrick Engert und Fabian Dietz. Die weiteren Tore erzielten Falk Breunig (3), Bilal el Haddadi (1), Tim Hammann (1), Richard Kursch (1), Patrik Merbach (1), Chris Peter (1), Marlon Schaffner (2), Stefan Spengler (3) und Thomas Wilfer (2). Alle Spieler mit zweistelligen Einsatzzahlen: Johann Czarnecki (13), Fabian Dietz (13), Simon Funke (14), Domenik Infuso (10), Gerrit Jost (15), Kevin Kleinböhl (14), Uli Krumb (12), Christopher Metzger (11), Christoph Schaffner (10), Marlon Schaffner (12) und Thomas Wilfer (11).